Die Vogelgrippe hat Europa im vergangenen Jahr so heftig getroffen wie nie zuvor. Die europäischen Behörden EFSA und ECDC sprechen vom verheerendsten Ausbruch der Geschichte. Das Vogelgrippe-Virus ist für Menschen in der Regel zwar ungefährlich, für infizierte Wildvögel, vor allem aber für Hausgeflügel, endet eine Infektion meist tödlich. Dazu kommt, dass im Fall eines Vogelgrippe-Ausbruchs in einem Hausgeflügelbestand alle Tiere getötet werden müssen, um ein Verbreiten der Krankheit zu verhindern.
Warum sich die Vogelgrippe derzeit so massiv ausgebreitet hat, dafür gibt es noch keine Erklärung, aber etliche Theorien. So kann die Klimaveränderung die Ausbreitung der Viren dahingehend begünstigen, dass sich die Zugrouten von Wildvögeln verändern können: Wintergäste wie Wildgänse kommen früher, manche Vogelarten lassen den Vogelzug sogar gleich ganz ausfallen. Die Zunahme von extremen Wetterereignissen kann bei Vögeln vermehrt Stress auslösen, was wiederum zur Folge hat, dass sie anfälliger für die Vogelgrippe-Viren werden bzw. verstärkte Ausweichbewegungen von Vogelschwärmen ausgelöst werden. Nicht zuletzt können Klimaveränderungen Mutationen der unterschiedlichen Virenstämme begünstigen und damit möglicherweise auch eine leichterte Übertragung auf den Menschen.
Wir überwachen Wildvögel und Hausgeflügel in Österreich auf die Vogelgrippe. Mit unterschiedlichen Nachweismethoden bestimmen wir den Virustyp; mit diesen Informationen können die Behörden im Fall eines Ausbruchs schnell und zielgerichtet die notwendigen Maßnahmen treffen.