Livestream: unsere fleißigen AGES-Honigbienen bei der Arbeit

In unserem Livestream verfolgen Sie rund um die Uhr das Geschehen am Flugloch unseres Bienenstocks. Je nach Tages- und Jahreszeit sowie aktueller Witterung können Sie verschiedene Beobachtungen machen: zum Beispiel ein- und ausfliegende Honigbienen, teils mit unterschiedlich gefärbten Pollenpaketen an den Beinen, luftfächelnde Bienen, kontrollierende Wächterinnen oder Drohnen (männliche Bienen). Hier sehen Sie die Daten des Bienenstocks, den Sie über den Livestream beobachten können. Dieser befindet sich an unserem Standort in Wien Donaustadt.

Wir erfassen zusätzliche Messdaten aus dem Bienenvolk, wie die Temperatur im Volk (orange Linie), die Gewichtsänderung des Bienenstocks (grüne Linie) und die Außentemperatur (rote Linie). Diese Daten geben uns Auskunft über verschiedene Ereignisse im und um das Bienenvolk.

Temperaturen

Die Temperatur im Volk beträgt im Sommer rund 35 °C und sinkt im Winter um 5 bis 10 °C ab. Diese Temperaturen sind für die Bienengesundheit und gesunde Entwicklung des Bienen-Nachwuchses wichtig.

Je nachdem welche Wetterverhältnisse und Außentemperaturen herrschen, verhalten sich die Bienen unterschiedlich. Bei großer Hitze zum Beispiel kühlen die Bienen den Bienenstock. Dafür holen die Sammelbienen Wasser, welches von den Stockbienen im Bienenstock verteilt wird. Die Verdunstung des Wassers führt zu einer Kühlung der Luft und die Larven werden durch die Feuchtigkeit vor der Austrocknung geschützt. Eine weitere Kühlmöglichkeit ist das Fächeln. Dabei versammeln sich die Arbeiterinnen beim Eingang des Bienenstocks und fächeln die warme Luft aktiv aus dem Bienenstock heraus. Durch das Fächeln mit den Flügeln entsteht darüber hinaus ein kühlender Luftstrom – die Bienen wirken als Ventilator.

Reichen diese Möglichkeiten nicht aus, um die Temperatur im Bienenstock genügend zu senken, bildet sich ein sogenannter Bienenbart. Dabei verlassen die Bienen, die weder für die Wasserverdunstung noch für das Fächeln benötigt werden, den Stock und bilden eine Traube vor dem Eingang. Dies verhindert, dass sie mit ihrer Körperwärme die Temperatur innerhalb des Bienenstocks noch weiter erhöhen.

Im Winter bilden die Bienen eine Wintertraube. In deren Zentrum sitzt die Bienenkönigin. Dort wird die Temperatur auf 25 bis 30 °C aufgewärmt. Dafür ordnen sich die Honigbienen dicht aneinander gedrängt zu einer Kugel an. Die Randbereiche sind deutlich kühler. Die Bienen wechseln daher regelmäßig ihre Position von außen nach innen. Die Bienen, die außen sitzen, sorgen mit ihrer Flugmuskulatur und Zitterbewegungen dafür, dass die Traube und der Bienenstock nicht auskühlen. Steigen die Temperaturen an Wintertagen auf über 10 °C, können die Bienen den Stock verlassen, um ihre Kotblase zu entleeren. So bleibt der Bienenstock sauber und die Übertragung von Krankheiten durch den Kot wird vermieden.

Was verrät uns das Gewicht?

In der Hochsaison im Frühsommer befinden sich bis zu 50.000 Honigbienen in einem Stock. Eine Biene wiegt 0,1 g, das heißt, ein Volk mit 50.000 Bienen wiegt rund 5 kg. Im Jahresverlauf kommt es laufend zu Gewichtsänderungen: Das Gewicht steigt durch einfliegende Bienen, Nektar-, Pollen- und Wassereintrag oder Fremdeinflüsse wie Regen oder Schnee. Durch abfliegende Bienen, Futterverbrauch, Verdunstung oder außerhalb des Bienenvolks gestorbene Bienen sinkt das Gewicht. Aufgrund der Flugaktivität der Bienen sieht man im Frühling und Sommer oft das folgende Muster: am Morgen wird der Bienenstock leichter, weil tausende Bienen ausfliegen, um Futter zu suchen. Steht ein reichliches Futterangebot zur Verfügung, steigt das Gewicht im Laufe des Tages allmählich an. Am Abend ist der Stock dann am schwersten: die Bienen sind alle in das Volk zurückgekehrt.

Hier zwei Beispiele:

Aktualisiert: 26.03.2024