RIMPEST- Auswirkungen des Klimawandels auf Schadinsekten
Der Klimawandel hat vielfältige Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Durch die Klimaerwärmung können wärmeliebende (thermophile) Schadinsekten vermehrt auftreten und zu erhöhten Produktionsrisiken in der Landwirtschaft führen.
Bisher wurde noch keine umfassende Studie für Österreich durchgeführt, die auf die zu erwartenden Risiken durch bereits vorhandene Schadinsekten für regionale Pflanzenproduktionssysteme unter regionalen Klimaszenarien eingeht. Das Projekt RIMPEST beschäftigt sich daher mit der Auswirkung des Klimawandels auf potenzielle Risiken durch wichtige Schadinsekten für die Pflanzenproduktion in Österreich und sucht nach damit verbundenen Anpassungsmöglichkeiten.
Projektbeschreibung
Das Ziel von RIMPEST ist es, abzuschätzen, welche zukünftige Risiken durch zehn wichtige Schadinsekten für die Produktion bedeutender landwirtschaftlicher Nutzpflanzen in Österreich aufgrund des Klimawandels und unter Berücksichtigung der verpflichtenden Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes auftreten können. Die untersuchten Schadinsekten umfassen den Traubenwickler, die Amerikanische Rebzikade (Vektor des Grapevine flavescence dorée Erregers), zwei Obstschädlinge (Apfelwickler, Pflaumenwickler) und sechs Acker- und Gemüseschädlinge (Maiszünsler, Maikäfer, Westlicher Maiswurzelbohrer, Drahtwürmer, Baumwollkapselbohrer und verschiedene Nanovirus-übertragende Blattlausarten).
Zunächst werden relevante Datenquellen mit Monitoring-Daten zum Auftreten der ausgewählten Schadinsekten, zur Phänologie ihrer Wirtspflanzen, qualitative und quantitative Schadensberichte sowie Klima- und Wetterdaten für die anschließende Analyse und Modellierung erfasst. Nachfolgend werden bestehende Prognosemodelle für die ausgewählten Insekten validiert und für österreichische Verhältnisse verbessert bzw. neue Schädlingsmodelle entwickelt. Des Weiteren werden in Fallstudien Trends im Schädlingsauftreten für regionale Pflanzenbausysteme unter den regionalisierten ÖKS-15 Klimaszenarien analysiert und simuliert. Schließlich werden die Projektergebnisse für verschiedene Nutzergruppen aufbereitet und nutzerorientiert veröffentlicht.
Nutzen des Projekts
Die Ergebnisse des Projekts sollen als Grundlage für detailliertere oder erweiterte Studien über zukünftige Schädlingsrisiken thermophiler Insekten in Österreich dienen, um Anpassungsstrategien für den Pflanzenbau und Pflanzenschutzoptionen zu liefern.
Projektdetails
Projekttitel: Auswirkungen des Klimawandels auf potentielle Risiken wichtiger Schadinsekten für die Pflanzenproduktion in Österreich und damit verbundene Anpassungsoptionen
Projektakronym: RIMPEST
Projektleitung: AGES, Univ. Doz. DI Dr. Sylvia Blümel, Institut für Nachhaltige Pflanzenproduktion
Projektpartner:
Universität für Bodenkultur Wien (BOKU), Institut für Meteorologie und Klimatologie
Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)
MELES- Consulting Engineers for Biology
University of Novi Sad, PFNS-Faculty of Agriculture, Serbia
Finanzierung: Klima- und Energiefonds, im Rahmen des Programms ACRP13 durchgeführt
Projektlaufzeit: 10/2021-09/2024
Veröffentlichungen
Blümel, S. & J. Eitzinger, 2021: Vorstellung des ACRP-Projektes RIMPEST über die Auswirkungen des Klimawandels auf potentielle Risiken wichtiger Schadinsekten für die Pflanzenproduktion in Österreich und damit verbundene Anpassungsoptionen. 30.11.2021. Österreichische Pflanzenschutztage 2021, Online-Veranstaltung: Nachschau
Blümel, S. 2022: Schadinsekten in der Zukunft – Das Klimafondsprojekt RIMPEST. Der Pflanzenarzt 04/2022, p6-8.
Aktualisiert: 04.09.2024