Das West Nil Virus wird durch einen Stich einer infizierten Gelse übertragen, in Mitteleuropa hauptsächlich durch die heimische Gemeine Stechmücke. Das Virus kommt natürlicherweise bei über 300 Vogelarten vor, die Gelsen nehmen das Virus auf, wenn sie einen Vogel stechen. In Europa werden jedes Jahr saisonale Ausbrüche aus süd-, ost- und westeuropäischen Ländern gemeldet. In Österreich wurden zwischen 2010 und 2022 insgesamt 55 im Inland erworbene West Nil Virus-Fälle bestätigt. Die wahrscheinlichen Ansteckungsorte sind in Wien, Niederösterreich und im Burgenland.
Überdurchschnittlich hohe Sommertemperaturen gelten als einer der Faktoren, die die Ausbreitung des West Nil Virus in Europa direkt beeinflussen: Hohe Temperaturen im Juli, ausreichende Wasserflächen im Juni sowie das Auftreten von West Nil Virus in den Vorjahren können mit neuen Fällen in Verbindung gebracht werden.
Pferde haben ein höheres Infektionsrisiko als Menschen, daher treten in einem betroffenen Gebiet klinische Erkrankungen bei Pferden in der Regel früher auf. Sowohl der Mensch als auch das Pferd können zwar erkranken, aber das Virus nicht auf andere Stechmücken übertragen. Das Virus kann somit weder von Pferd zu Pferd, noch von Pferd zu Mensch übertragen werden.