Gesundheit für Mensch, Tier & Pflanze

Tierseuchenradar – Juni 2023

| Lesezeit 1 min
Tierseuchenradar



Im österreichischen Tierseuchenradar werden Informationen zur internationalen Lage und Ausbreitung der bedeutendsten Tierseuchen und Tierkrankheiten, die für Österreich relevant sind, bewertet und zusammengestellt. Dadurch können mögliche Risiken für Österreich früh erkannt und kommuniziert werden. Der Tierseuchenradar erscheint monatlich.

Für Deutschland und die Schweiz stehen mit dem Radar Bulletin entsprechend länderspezifische Beurteilungen der Tierseuchen-Risiken monatlich zur Verfügung.

Im folgenden Tierseuchenradar stellt ein "Ausbruch" einen im Animal Disease Information System (ADIS) gemeldeten Nachweis einer Tierseuche dar (Betriebe bei gehaltenen Tieren; Fundorte bei Wildtieren). Von einem Ausbruch betroffene Einzeltiere werden als "Fall" bezeichnet. Ein "Seuchengeschehen" stellt alle Ausbrüche dar, die in einem konkreten Zusammenhang stehen.

Die Datenabfrage erfolgt im ADIS zum angegebenen Stichtag. Nachmeldungen von Ausbrüchen nach dem Stichtag der Abfrage werden nicht dargestellt. Daraus können sich Unterschiede in den Ausbruchszahlen zu früheren Ausgaben des Tierseuchenradars ergeben.

Gesichtete Quellen: ADIS

Definition der Ampelfarben:

rot-schwarzes Symbol Rot-Schwarz: Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
rotes Symbol Rot: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.
oranges Symbol Orange: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist mittel. Erhöhte Aufmerksamkeit ist angezeigt.
grünes Symbol Grün: Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
Neue Meldungen Apr. Mai. Jun.
ASP Afrikanische Schweinepest: Im Juni 2023 wurden in Europa 128 Ausbrüche bei Hausschweinen und 541 bei Wildschweinen gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen verdreifacht. Kroatien und Bosnien meldeten das erste Auftreten von ASP. Die Situation in den Nachbarländern bleibt für Österreich besorgniserregend, da Ungarn, die Slowakei, Deutschland, Tschechien und Italien im Juni weitere Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen gemeldet haben. Aufgrund der geringen Entfernung zur österreichischen Staatsgrenze wird das Risiko für Österreich als hoch eingestuft.
Aufgrund der derzeit sehr aktiven ASP-Situation speziell in Kroatien, Serbien und Bosnien und Herzegowina, sowie des durch die Urlaubszeit bedingten starken (Rück-)Reiseverkehrs aus von der ASP betroffenen Ländern (siehe unten) nach Österreich, weisen wir hier ausdrücklich auf die Gefahr der Verschleppung des Virus durch mitgebrachtes Schweinefleisch bzw. Fleischerzeugnisse (dazu zählen z.B. auch Wurstwaren, Fleischaufstriche etc.) hin. Bitte verzichten Sie darauf, Fleisch oder Fleischerzeugnisse aus betroffenen Ländern nach Österreich mitzubringen – Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Tierbestände!
Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.
HPAI Aviäre Influenza: Im Juni 2023 wurden in Europa 367 Ausbrüche der Aviären Influenza A(H5N*) aus 21 Ländern gemeldet (im Vormonat 524 Ausbrüche aus 22 Ländern). Ausbrüche gab es bei Geflügel in Frankreich und Schweden. Ausbrüche bei Wildvögeln in Deutschland, den Niederlanden, Litauen, Frankreich, Lettland, Polen, Ungarn, Italien, Dänemark, Österreich, Schweden, Belgien, Norwegen, der Slowakei, Spanien, Estland, der Schweiz, Slowenien, Irland, Luxemburg und Finnland. Vögel in Gefangenschaft waren in Frankreich von der HPAI betroffen.
Aus Österreich erfolgten im Juni 4 Meldungen der Aviären Influenza A(H5N1) bei Wildvögeln in Oberösterreich und Vorarlberg. Es besteht ein anhaltend hohes Risiko eines Eintrages in Nutzgeflügelbestände und Haltungen von Vögeln in Gefangenschaft sowie weiterer Ausbrüche bei Wildvögeln.
Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen. Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.
RABIES Tollwut (RABIES): Ausbrüche waren in Moldawien zu verzeichnen. Die erleichterten Einreisebedingungen für Heimtiere, die mit Flüchtlingen aus der Ukraine in die EU kommen, liefen mit 15. Juni aus. Österreich ist seit 2008 anerkannt frei von terrestrischer Tollwut. Das Risiko eines Neueintrags des Tollwutvirus erhöht sich tendenziell mit der Ausbreitung in Osteuropa, wird aber aktuell noch als gering eingestuft. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
WNF West Nil Fieber: Im Juni 2023 wurden keine WNF-Ausbrüche in Europa gemeldet (Vormonat 1 Ausbruch). Das Risiko für Österreich wird als gering eingestuft. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig. Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.
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Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist hoch. Es werden konkrete Maßnahmen zum Schutz österreichischer Tierbestände getroffen.

Afrikanische Schweinepest

Situation

Situation in Österreich

Österreich ist bisher von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) verschont geblieben, allerdings kommt sie in einigen Nachbarländern wie Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Deutschland und Italien vor.

Situation in Europa

Im Juni 2023 wurden in Europa 128 Ausbrüche bei Hausschweinen und 541 Ausbrüche bei Wildschweinen in das ADIS gemeldet. Auch die Zahl der betroffenen Länder nahm zu: Kroatien und Bosnien meldeten das erste Auftreten der Seuche seit dem Beginn dieser Epidemie. Im Juni wurde das ASP-Virus in Europa in 10 Ländern bei Hausschweinen und in 12 Ländern bei Wildschweinen nachgewiesen. Im Vergleich zum Mai (42) hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen verdreifacht. Die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen ist dagegen leicht gesunken (im Vormonat 757 Ausbrüche, siehe Tabelle ASP-Ausbrüche und Abbildung ASP-Karte).

Im Jahr 2022 zeigte das Auftreten von ASP-Ausbrüchen bei Wildschweinen und Hausschweinen eine bereits im Vorjahr beobachtete Saisonalität: die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Wildschweinen steigt in den kalten Monaten (November–April), während die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in den warmen Monaten (Mai–Oktober) zunimmt. Auch diesen Sommer zeigt die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen einen Anstieg (zum Vergleich siehe Abbildung ASP-Verlauf im Bericht von Juni 2022).

Einen vollständigen Überblick über die ASP-epidemiologische Situation und die Anzahl der Proben, die von den betroffenen Ländern der Europäischen Union (EU) im Jahr 2022 analysiert wurden, finden Sie im aktuellen Bericht der European Food Safety Authority (EFSA).

Hausschweine

Im Berichtszeitraum wurden neue Ausbrüche aus Polen (9), Kroatien (7), Litauen (2), Lettland (1), Nordmazedonien (1) und Bosnien (1) und weitere Ausbrüche aus Serbien (62), Rumänien (40), Griechenland (3) und Italien (2) gemeldet (siehe Tabelle ASP-Ausbrüche). Abgesehen von 4 Haltungen mit mehr als 500 Schweinen in Polen und einem Betrieb in Rumänien, handelte es sich bei allen betroffenen Betrieben um Kleinhaltungen.

In Juni meldete Polen 9 Ausbrüche, von denen 4 große kommerzielle Betriebe waren. Dies ist besonders bedeutsam, wenn man bedenkt, dass Polen von Anfang des Jahres bis Juni nur einen Ausbruch bei Hausschweinen gemeldet hat. Die Ausbrüche betrafen 4 Regionen: Dolnośląskie (Südwestpolen), Wielkopolskie (Westpolen), Warmińsko-mazurskie (nahe der russischen Grenze) und Lubelskie (nahe der Grenze zu Weißrussland). In einem Betrieb in der Woiwodschaft Lublin wurden 1779 Schweine gehalten, was ihn zum größten infizierten Betrieb in diesem Jahr macht.

In Juni meldeten Bosnien und Kroatien das erste Auftreten der ASP, und zwar bei Hausschweinen. Sie sind das 22. bzw. 23. Land in Europa, in dem das ASP-Virus nachgewiesen wurde, seit der Genotyp II im Jahr 2007 in der kaukasischen Region nach Europa gelangte. In Bosnien wurde das Virus am 22. Juni bei einem toten Hausschwein auf einem Bauernhof, in dem nur dieses Schwein gehalten wurde, bestätigt. Der Bauernhof liegt im Dorf Dragaljevac Srednji in der Nähe von Bijeljina im Nordosten des Landes, nur 5 km von der Grenze zum benachbarten Serbien entfernt. Einen Tag später, am 23. Juni, meldete Kroatien einen Ausbruch in einem Betrieb im Dorf Posavski Podgajci, der nur 25 km vom Ausbruch in Bosnien entfernt liegt. Erwähnenswert ist, dass sich die Tierseuchenlage in Serbien im Juni ebenfalls verschlechtert hat. Die Anzahl der Ausbrüche bei Hausschweinen in Serbien stieg von 26 im Vormonat auf 62 im Berichtszeitraum. Der Ursprung der Ausbrüche in Bosnien und Kroatien ist noch nicht geklärt.

Zwischen dem 22. Juni und dem 3. Juli meldete Bosnien 23 Ausbrüche, alle in der Gemeinde Bijelina. Die Zahl der Ausbrüche nimmt täglich zu. Nach Angaben einer lokalen Zeitung erreichte die Zahl der Ausbrüche 75 in der Republika Srpska und 22 im Gebiet des Bezirks Brčko. Insgesamt wurden rund 3000 Schweine gekeult.

Am 22. Juni wurden in Italien in der Provinz Reggio Calabria in der Gemeinde San Luca zwei ASP-Ausbrüche in zwei Zuchtbetrieben mit Freilandhaltung (185 und 258 Tiere) gemeldet.

Wildschweine

Im Juni 2023 (Stichtag: 03.07.2023) meldeten 12 Länder, von denen 5 an Österreich grenzen, Ausbrüche von ASP bei Wildschweinen. Die meisten Ausbrüche wurden in Polen (178) gemeldet, gefolgt von Italien (108), Deutschland (72), der Slowakei (53), Litauen (37), Lettland (35), Tschechien (25), Ungarn (20), Serbien (6), Rumänien (4), Estland (2) und Nordmazedonien (1).

Derzeit beträgt die kürzeste Distanz eines bestätigten ASP-Falles zur österreichischen Staatsgrenze 109 km und befindet sich in der Slowakei (siehe Abbildung ASP-Distanz).

Zu den weiteren Nachweisen in Europa siehe Tabelle ASP-Ausbrüche und zur räumlichen Verteilung siehe Detaildarstellung in der Abbildung ASP-Karte.

Tabelle ASP-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein (HS), Wildschwein (WS) im Zeitraum von 01.04.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
April
Mai
Juni
HS WS HS WS HS WS
Polen 1 306 0 329 9 178
Italien (ohne Sardinien) 0 126 2 140 2 108
Deutschland 0 88 0 70 0 72
Slowakei 0 80 0 76 0 53
Serbien 41 8 26 17 62 6
Rumänien 16 18 12 21 40 4
Ungarn 0 38 0 40 0 20
Litauen 0 21 0 31 2 37
Lettland 0 29 0 16 1 35
Tschechien 0 1 0 9 0 25
Bulgarien 0 2 0 5 0 0
Kroatien 0 0 0 0 7 0
Griechenland 1 0 1 0 3 0
Ukraine 0 1 1 2 0 0
Estland 0 1 0 0 0 2
Nordmazedonien 0 0 0 1 1 1
Bosnien 0 0 0 0 1 0
Moldawien 0 1 0 0 0 0
GESAMT 59 720 42 757 128 541
Europakarte zu ASP-Ausbrüche wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung ASP-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.06.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
Verlaufsgrafik zu ASP-Ausbrüche in Europa: Die Anzahl der gemeldeten ASP-Fälle beim Wildschwein stieg in den kälteren Wintermonaten und sinkt in den wärmeren Sommermonaten. Im Juni hat sich die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen verdreifacht. Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche für Hausschwein, Wildschwein im Zeitraum von 01.07.2022 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der ASP-Ausbrüche zur Staatsgrenze: Im Juni 2023 betrug die Distanz der ASP-Fälle zur österreichischen Staatsgrenze ca. 109 km. Die Distanz ist im Vergleich zum Vormonat länger geworden. Eine Detailbeschreibung finden Sie im Kapitel "Situation in Europa" und im Kapitel "Kommentar".
Abbildung ASP-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten ASP-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.07.2022 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).

Folgen für Österreich

Für Österreich bleibt das Risiko einer Einschleppung von ASP hoch. Es wird eindringlich vor dem Mitbringen von Schweine- oder Wildschweinefleisch und anderen von diesen Tieren stammenden Produkten aus betroffenen Gebieten gewarnt. Das ASP-Virus ist extrem lange in der Umwelt überlebensfähig, vor allem in Blut, Fleischprodukten und Kadavern.

In Österreich müssen seit Ende 2019 zum Zweck der Früherkennung alle tot aufgefundenen Wildschweine gemeldet und von der AGES auf das ASP-Virus untersucht werden. Daneben erfolgt auch eine Untersuchung von Aborten sowie von klinisch oder pathologisch auffälligen Hauschweinen und von Organproben gemäß dem ASP- und KSP-Stichprobenplan.

Tierhalter können die “ASP-Risikoampel” oder den online Fragebogen “Biocheck” verwenden, um die Biosicherheit ihrer Betriebe kostenlos und anonym zu überprüfen. Richtlinien zur Biosicherheit sind in dem Dokument “Leitfaden Biosicherheit in Schweinehaltungen” zu finden. Das von der Niedersächsischen Tierseuchenkasse und dem Landvolk Niedersachsen zur Verfügung gestellte Dokument wird ständig auf dem neuesten Stand der EU-Verordnung gehalten. Weitere Empfehlungen und ein Handbuch zur Biosicherheit bei der Haltung von Schweinen in Österreich werden auf der Website des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK) bzw. auf der Kommunikationsplattform Verbrauchergesundheit zur Verfügung gestellt.

Im seit 21. April 2021 geltenden Tiergesundheitsrecht (Verordnung (EU) 2016/429) und den in Abhängigkeit davon geltenden zusätzlichen Rechtsakten der Europäischen Kommission, im Besonderen der Delegierten Verordnung (EU) 2020/687, der Durchführungsverordnung (EU) 2023/594 (zuletzt geändert durch die Durchführungsverordnung (EU) 2023/1407/EU, vom 4. Juli 2023) und der ASP-Verordnung 2005 sind Zuständigkeiten und Maßnahmen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest festgelegt. Im Anhang Teil I bis III der Durchführungsverordnung 2023/1407/EU sind die geltenden Gebiete (Sperrzonen I, II und III) mit erhöhtem Risiko einer Ausbreitung der ASP aufgeführt.

Weitere Informationen über die in Österreich bis jetzt durchgeführten ASP-Vorbereitungsmaßnahmen finden Sie hier.

Einen Überblick über die ASP-Zonierungsmaßnahmen in Europa erhalten Sie auf den interaktiven Karten der EU-Kommission.

Kommentar

Wie schon im Vorjahr beobachtet wurde, scheint generell die Anzahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen in Europa in den Sommermonaten (ab Juli/August) leicht anzusteigen und in den kalten Monaten zu sinken (Abbildung ASP-Verlauf). Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl der gemeldeten Ausbrüche beim Wildschwein in den kälteren Wintermonaten (für einen Vergleich siehe Abbildung ASP-Verlauf im Bericht von März 2022).

In der epidemiologischen Analyse der EFSA werden einige mögliche Faktoren genannt, die diese saisonale Abhängigkeit der Ausbrüche erklären könnten.

Bei Hausschweinen werden Faktoren im Zusammenhang mit der Erntesaison, wie z.B. die Verwendung von kontaminiertem Grünfutter/Einstreu und der Einsatz von externen Erntehelfern, die das Virus in einen Betrieb von außen einbringen können, als mögliche Ursache für die Zunahme der gemeldeten ASP-Ausbrüche in den Sommermonaten diskutiert. Das Ernten von Feldfrüchten im Sommer oder das Vorbereiten der Felder im Frühjahr könnte zu einem erhöhten Verkehr von Fahrzeugen in und aus den Schweinebetrieben sowie in und aus potenziell kontaminierten Gebieten führen.

Bei Wildschweinen werden Faktoren im Zusammenhang mit der Jagdsaison als Erklärung für die Zunahme von ASP-Ausbrüchen im Winter genannt. Generell steigt die Anzahl toter Wildschweine im Winter aufgrund der Jagd und der natürlichen höheren Sterblichkeit (geringere Futterverfügbarkeit), was bedeutet, dass mehr Tiere untersucht werden. Darüber hinaus erleichtert die dünnere Vegetation das Auffinden von Kadavern und die kalte Temperatur ermöglicht eine längere Haltbarkeit der Kadaver bzw. des Virus in der Umwelt.

Für Österreich bleibt der indirekte Eintrag der ASP durch den Menschen aus von ASP betroffenen Ländern das vordergründige Risiko.

Daher ist die Sensibilisierung der verschiedenen Interessengruppen von größter Bedeutung. Ausführliche Informationen, Filme, Broschüren, Posters zur Ätiologie, Diagnose und epidemiologischen Ausbreitung der ASP finden Sie auf der Website der KVG. Das Material richtet sich an verschiedene Interessengruppen wie Jäger, Schweinehalter, Reisende, Forstarbeiter, Tierärzte, Saisonarbeiter und Pflegekräfte.

Quellen

ADIS, BLV, FLI, PROMED

Icon Huhn Icon Vogel Icon Info

Die Tierseuche/Tierkrankheit tritt in Österreich auf. Spezifische Kontroll- und Bekämpfungsmaßnahmen werden getroffen.

Aviäre Influenza

Situation

Situation in Österreich

Im Berichtszeitraum Juni wurden aus Österreich 4 Ausbrüche der HPAI A(H5N1) bei Wildvögeln in das ADIS gemeldet. Diese Meldungen erfolgten für Fundorte (nicht Einzeltiere) in Braunau am Inn (1x Stockente) und Bregenz (1x Haubentaucher, 2x Flussseeschwalbe).

Ab 28. April ist es im Naturschutzgebiet Rheindelta (Vorarlberg) zu einem auffälligen Vogelsterben in einer Brutkolonie von Lachmöwen und kurze Zeit später auch in einer Brutkolonie von Flussseeschwalben durch Infektionen mit dem hochpathogenen H5N1 Virus gekommen. Insgesamt konnten ca. 500 tote Tiere aufgefunden werden. Die Kadaver wurden fortlaufend eingesammelt und fachgerecht entsorgt, um die Viruslast vor Ort zu verringern. Die Bezirkshauptmannschaft Bregenz hat per Verordnung vom 5. Mai die folgenden Katastralgemeinden zur infizierten Zone erklärt: Fußach, Gaißau, Hard, Höchst. Mit 21. Juni konnte diese infizierte Zone durch die Bezirkshauptmannschaft aufgehoben werden, da sich das Infektionsgeschehen in diesem Gebiet deutlich entspannt hat.

Ab 4. Mai wurde im EU-Vogelschutzgebiet Weidmoos (Salzburg) ein weiteres lokal gehäuftes Auftreten der HPAI in einer Brutkolonie von Lachmöwen beobachtet. Es konnten ca. 200 tote Tiere aufgefunden werden. Bei der Untersuchung wurde ebenfalls der hochpathogene A(H5N1) Subtyp nachgewiesen. Auch hier wurden die Kadaver fortlaufend eingesammelt und fachgerecht entsorgt. Die Bezirkshauptmannschaft Salzburg-Umgebung hat per Verordnung vom 9. Mai die folgenden Katastralgemeinden zu infizierten Zonen erklärt: Lamprechtshausen und Schwerting, Bürmoos, Holzhausen. Da das betroffene Gebiet unmittelbar an Oberösterreich grenzt, hat die Bezirkshauptmannschaft Braunau per Verordnung die folgenden Katastralgemeinden zu infizierten Zonen erklärt: Holzöster, Eggenham, Moosdorf, Steinwag. Da das Infektionsgeschehen in diesen Gebieten wieder zum Erliegen gekommen ist, konnten diese infizierten Zonen von der jeweiligen Bezirkshauptmannschaft per Verordnung vom 31. Mai wieder aufgehoben werden.

Aufgrund des Auftretens der HPAI im Berichtszeitraum bei Wildvögeln in Österreich und in Nachbarländern ist das Risiko weiterer Ausbrüche bei Geflügel und Vögeln in Gefangenschaft für Österreich weiterhin als hoch zu bewerten.

Am 22. April ist die 3. Novelle 2023 der Geflügelpest-Verordnung 2007 in Kraft getreten. Das gesamte Bundesgebiet ist als Gebiet mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko ausgewiesen.

Situation in Europa

Im Juni 2023 wurden in Europa bei Geflügel 3 Ausbrüche der hochpathogenen Aviären Influenza A(H5N*), bei Wildvögeln 362 Ausbrüche und bei Vögeln in Gefangenschaft 2 Ausbrüche gemeldet (Stichtag: 03.07.2023). Die Gesamtzahl von 367 gemeldeten Ausbrüchen hat sich im Vergleich zum Vormonat (524 Ausbrüche) deutlich verringert. Im Berichtszeitraum wurden in 21 Ländern HPAI A(H5N*) Ausbrüche bei Geflügel, Wildvögeln oder Vögeln in Gefangenschaft nachgewiesen (Vormonat 22 Länder). Im Juni wurden fast ausschließlich bei Wildvögeln Infektionen mit dem HPAI A(H5N1) Virus nachgewiesen (siehe Abbildung HPAI-Verlauf). Zum Stichtag gingen im ADIS Meldungen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Polen, Lettland, Ungarn, Litauen, Italien, Dänemark, Österreich, Schweden, Belgien, Norwegen, der Slowakei, Spanien, Estland, der Schweiz, Slowenien, Irland, Luxemburg und Finnland ein (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Mit Deutschland, Ungarn, Slowenien, Italien, der Schweiz und der Slowakei erfolgten im Juni somit in sechs Nachbarländern Österreichs HPAI-Ausbruchsmeldungen (siehe Abbildung HPAI-Karte).

Einen umfassenden Überblick der European Food Safety Authority (EFSA) über den aktuellen Seuchenzug und den Vergleich zu vorherigen Jahren finden Sie hier.

Das Europäische Referenzlabor für Aviäre Influenza und Newcastle Disease in Italien (EURL AI/ND) stellt in einem Datenportal detaillierte Informationen über HPAI-Ausbrüche in Europa zur Verfügung.

Geflügel

Im Juni sinkt die Zahl der europaweit in das ADIS gemeldeten Ausbrüche von AI A(H5N*) bei Geflügel von 88 Ausbrüchen im Vormonat auf 3 Ausbrüche. Mit Frankreich (2 Ausbrüche) und Schweden (1 Ausbruch) meldeten nur noch zwei Länder AI-Ausbrüche bei Geflügel im Berichtszeitraum (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche). Mit einer Entfernung von 853 km trat der HPAI-Ausbruch bei Geflügel mit der geringsten Distanz zur österreichischen Staatsgrenze in Frankreich auf (siehe Abbildung HPAI-Distanz).

Wildvögel

Die Anzahl der HPAI-Meldungen bei Wildvögeln ist im Juni in Europa mit 362 Ausbrüchen im Vergleich zum Vormonat (433 Ausbrüche) gesunken. Die im Beobachtungszeitraum festgestellten Ausbrüche bei Wildvögeln sind weiterhin auch in südlichen und östlichen Regionen Europas lokalisiert, der Schwerpunkt verschiebt sich jedoch weiter an die Küstengebiete im Norden und Westen Europas (siehe Abbildung HPAI-Karte). Die Zahl der betroffenen Länder sinkt im Vergleich zum Vormonat auf 21 (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche). Im Süden Deutschlands sind mit einer größeren Anzahl von Spatzen erstmals auch Singvögel vermehrt von der HPAI betroffen. Naheliegende Ausbrüche von AI A(H5N1) bei Wildvögeln traten im Juni in Deutschland 14 km und in der Schweiz 31 Kilometer von der österreichischen Staatsgrenze entfernt auf (siehe Abbildung HPAI-Distanz).

Vögel in Gefangenschaft

Im Juni sinkt die Zahl der gemeldeten Ausbrüche von AI A(H5N*) bei Vögeln in Gefangenschaft von 3 Ausbrüchen im Vormonat auf 2 Ausbrüche. Nachweise erfolgten nur in Frankreich (siehe Tabelle HPAI-Ausbrüche).

Tabelle HPAI-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel (GE), Wildvögel (WV), Vögel in Gefangenschaft (VG) im Zeitraum von 01.04.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
April
Mai
Juni
GE WV VG GE WV VG GE WV VG
Deutschland 3 105 1 2 194 0 0 134 0
Frankreich 0 5 0 83 38 2 2 16 2
Niederlande 0 36 0 0 31 0 0 53 0
Polen 0 7 0 1 67 0 0 16 0
Lettland 0 0 0 0 14 0 0 45 0
Ungarn 39 3 0 0 9 0 0 4 0
Litauen 0 2 0 0 24 0 0 25 0
Italien 6 15 0 0 0 0 0 9 0
Dänemark 1 7 0 0 6 0 0 15 0
Österreich 0 7 0 0 13 0 0 4 0
Tschechien 1 10 0 2 7 1 0 0 0
Schweden 0 6 0 0 6 0 1 7 0
Belgien 0 8 1 0 4 0 0 6 0
Norwegen 0 2 2 0 2 0 0 10 0
Slowakei 0 4 0 0 4 0 0 1 0
Spanien 0 2 0 0 1 0 0 4 0
Estland 0 0 0 0 2 0 0 3 0
Schweiz 0 0 0 0 3 0 0 2 0
Slowenien 0 0 0 0 3 0 0 2 0
Irland 0 1 0 0 0 0 0 3 0
Luxemburg 0 0 0 0 2 0 0 1 0
Finnland 0 0 0 0 0 0 0 2 0
Serbien 0 1 0 0 1 0 0 0 0
Island 0 0 0 0 1 0 0 0 0
Kroatien 0 0 0 0 1 0 0 0 0
GESAMT 50 221 4 88 433 3 3 362 2
Europakarte zu HPAI-Fällen wie in "Situation in Europa" beschrieben.
Abbildung HPAI-Karte: Karte der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Wildvögel, Vögel in Gefangenschaft im Zeitraum von 01.06.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
Verlaufsgrafik zu HPAI-Fällen in Europa: Im Zuge des Frühjahrzuges der Wildvögel im April und Mai 2021 wurden vermehrt Fälle bei Wildvögeln festgestellt. Auch in den Sommermonaten wurde durchgehend eine geringe Fallzahl von HPAI bei Nicht-Geflügel eingemeldet. Mit Beginn des Herbstzuges ab November 2021 kam es zu einem drastischen Anstieg der Fälle bei Wildvögeln mit steigenden Fallzahlen auch beim Hausgeflügel. Im Januar 2022 kam es zu einem erneuten starken Anstieg der Fälle, wobei hauptsächlich Wildvögel betroffen waren. Ab Februar sind die Fallzahlen wieder rückläufig, im März folgte ein starker Anstieg der Fallzahlen bei Geflügel durch zwei Cluster im Westen Frankreichs. Mit Beginn der Sommermonate 2022 sinken die Ausbruchszahlen in Europa stark. Das Seuchengeschehen kommt jedoch nicht ganz zum Erliegen und Ende Juni steigt die Zahl der gemeldeten Ausbrüche wieder leicht.
Abbildung HPAI-Verlauf: Zeitlicher Verlauf der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche für Geflügel, Wildvögel, Vögel in Gefangenschaft im Zeitraum von 01.07.2022 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
Verlaufsgrafik zur Entfernung der HPAI-Fälle zur Staatsgrenze: Im Frühjahr 2021 traten Fälle von HPAI in unmittelbarer Nähe zur österreichischen Staatsgrenze und auch in Österreich auf. In den Sommermonaten betrug die Distanz der HPAI-Fälle zur österreichischen Staatsgrenze ca. 500 km bis 1200 km. Im Herbst 2021 wurden Fälle von HPAI erneut dichter an österreichischem Staatsgebiet gemeldet und seit November treten Fälle von HPAI wieder bei Nicht-Geflügel in Österreich auf. Seit den letzten gemeldeten Ausbrüchen in Österreich im Mai 2022 steigt die Distanz der nächstgelegenen Ausbrüche zur Staatsgrenze auf ca. 200 km.  Detailbeschreibung im Kapitel "Situation in Europa".
Abbildung HPAI-Distanz: Distanz der im ADIS gemeldeten HPAI-Ausbrüche zur österreichischen Staatsgrenze im Zeitraum von 01.07.2022 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).

Folgen für Österreich

Mit Inkrafttreten der 3. Novelle 2023 der Geflügelpest-Verordnung 2007 am 22. April ist das gesamte Bundesgebiet als Gebiet mit erhöhtem Geflügelpest-Risiko ausgewiesen. Die Behörden können unter Berücksichtigung der epidemiologischen Situation Veranstaltungen mit Geflügel oder anderen Vögeln untersagen oder nur unter Vorschreibung bestimmter Auflagen und Bedingungen zulassen. Tierhalter müssen zudem Maßnahmen zum Schutz ihrer Tiere vor der AI und der frühzeitigen Erkennung einer Infektion verpflichtend umsetzen. Diese Pflichten sind in §8 der Geflügelpest-Verordnung 2007 aufgeführt.

Gebiete mit stark erhöhtem Geflügelpest-Risiko, in denen Geflügel und gehaltene Vögel in Stallungen oder geschlossenen Haltungsvorrichtungen gehalten werden müssen, sind derzeit nicht ausgewiesen.

Derzeit sind keine Gebiete in Österreich zu infizierten Zonen erklärt worden.

In ganz Österreich sollten Geflügelbetriebe, Zoo- und Hobbyhaltungen mit äußerster Sorgfalt Biosicherheits- und Hygienemaßnahmen umsetzen. Direkte oder indirekte Kontakte zu Wildvögeln stellen ein potenzielles Risiko einer Übertragung dar und sollten konsequent verhindert werden. Mit der “AI-Risikoampel” oder dem Online-Fragebogen “Biocheck” stehen kostenlose und anonyme Möglichkeiten zur Überprüfung des Status der Biosicherheit zur Verfügung. Beispiele für Informationsmaterial finden Sie für private Geflügelhaltungen hier und für Geflügelbetriebe hier.

Jede Geflügelhaltung ist der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.

Aufgefundene tote oder verendende Wildwasservögel und Greifvögel müssen unmittelbar der Bezirksverwaltungsbehörde gemeldet und im Nationalen Referenzlabor (AGES IVET Mödling) untersucht werden, damit frühzeitig entsprechende Maßnahmen getroffen werden können.

Kommentar

Das Seuchengeschehen zeigt sich im Juni europaweit nach den hohen Ausbruchszahlen im Vormonat deutlich beruhigt. Grund hierfür ist u.a. eine höhere UV-Strahlung, welche die Viruslast in der Umgebung von infizierten Vögeln deutlich verringert. Auch das Auflösen der Brutkolonien von Seevögeln im europäischen Binnenland, in denen viele Tieren auf engem Raum zusammengekommen waren, reduziert den Infektionsdruck. Nachdem die Jungtiere aus diesen Brutkolonien jedoch derzeit flügge werden und die Nester verlassen, ist in den kommenden Wochen eine räumliche Weiterverbreitung des HPAI-Virus möglich. Alle Halterinnen und Halter von Vögeln sollten daher weiter sorgsam auf Anzeichen einer Erkrankung ihrer Tiere achten und Schutzmaßnahmen ergreifen.

Auch weltweit breitet sich die hochpathogene Aviäre Influenza weiter aus und ist dabei ständigen Veränderungen unterworfen. Das Wissen über diese Veränderungen ist äußerst wichtig, um rechtzeitig notwendige Maßnahmen setzen zu können. Die Genomsequenzierung von Virusisolaten und das Teilen von Daten zwischen internationalen Organisationen spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Eine Übertragung von HPAIV von Säugetieren auf den Menschen ist weltweit weiterhin nicht berichtet worden. Im Gegensatz zu anderen Kontinenten sind in Europa auch symptomatische Infektionen von infizierten Vögeln auf den Menschen nicht bekannt, selbst wenn Personen engen Kontakt zu infizierten Vögeln hatten, wie beispielsweise bei der Keulung von infizierten Beständen. Dennoch sind Schutzmaßnahmen und eine erhöhte Wachsamkeit bei Kontakt zu infizierten Tieren dringend anzuraten.

Quellen

ADIS, EFSA

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Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

Tollwut

Im Berichtzeitraum (Stichtag: 03.07.2023) wurden in Europa 2 RABIES-Ausbrüche (Vormonat 8 Ausbrüche) verzeichnet. Alle Fälle traten in Moldawien auf, betroffen waren ein Edelmarder (Baummarder) und ein Hund (für einen Überblick über die letzten drei Monate siehe Tabelle RABIES-Ausbrüche).

Tabelle RABIES-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten RABIES-Ausbrüche im Zeitraum von 01.04.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
Apr Mai Jun
Türkei 11 5 0
Rumänien 2 3 0
Moldawien 1 0 2
Polen 1 0 0
GESAMT 15 8 2

Kommentar

Eines der größten Risiken der Wiedereinschleppung von Tollwut in eine tollwutfreie Population ist der Transport von nicht geimpften Tieren aus Ländern mit endemischer Tollwut. Die Überwachungsmaßnahmen sollten darauf abzielen, die illegale Einfuhr von tollwütigen oder nicht geimpften Welpen zu bekämpfen.

Seit 15. Juni 2023 gelten für Flüchtende in Begleitung von Heimtieren aus der Ukraine wieder die regulären Bedingungen für die Einreise in die EU. Informationen zu den Reiseverkehrsregelungen finden Sie hier.

Österreich wurde 2008 für frei von terrestrischer Tollwut erklärt. Der letzte Ausbruch mit einem Feldvirus wurde 2002 detektiert. Weitere Informationen über Tollwut finden Sie hier.

Quellen

ADIS, KVG

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Das Risiko, dass die Tierseuche/Tierkrankheit in Österreich auftritt ist gering und die Situation unauffällig.

West Nil Fieber

Im Berichtszeitraum (Stichtag: 03.07.2023) wurden keine WNF-Ausbrüche in das ADIS gemeldet (siehe Tabelle WNF-Ausbrüche). Das Risiko für Österreich wird als gering eingeschätzt.

Bei WNF handelt es sich um eine Zoonose, die durch den Stich infizierter Stechmücken übertragen wird. Der saisonale Anstieg der WNF-Ausbrüche in den Sommermonaten ist eine Folge der Zunahme von Stechmücken. Ebenso ist die Abnahme der Ausbrüche in den Wintermonaten durch die jahreszeitlich bedingten geringeren Vorkommen von Stechmücken zu erklären. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) geht von einer Übertragungssaison von Juni bis November aus. Mit dem Gelsen-Monitoring der AGES werden an definierten Standorten in Österreich Stechmücken gesammelt, klassifiziert und auf das WNV untersucht. Seit dem ersten Nachweis einer WNV-Infektion in Österreich bei Greifvögeln 2008 wird bei Wild- und Greifvögeln ein Überwachungsprogramm durchgeführt. Ebenfalls seit 2008 untersucht die AGES bei entsprechenden pathomorphologischen Hinweisen auch andere Tierarten auf WNV. Nachweise bei Pferden erfolgten erstmals 2016, wobei Pferde ebenso wie Menschen für das Virus Endwirte darstellen; von ihnen geht keine weitere Infektionsgefahr aus. Ein serologisches Überwachungsprogramm bei Pferden wurde 2011 gestartet. Für Pferde stehen mehrere zugelassene Impfstoffe gegen WNV zur Verfügung. Weitere Informationen zur Vorbeugung einer Infektion finden Sie auf der Homepage der AGES. Einen wöchentlichen Überblick des ECDC über die gemeldeten WNF-Ausbrüche bei Pferden, Vögeln und Fälle/Infektionen beim Menschen finden Sie hier.

Tabelle WNF-Ausbrüche: Anzahl der im ADIS gemeldeten WNF-Ausbrüche für Vogel (VO), Equid (EQ) im Zeitraum von 01.04.2023 bis 30.06.2023 (Stichtag: 03.07.2023).
April
Mai
Juni
VO EQ VO EQ VO EQ
Italien 0 0 1 0 0 0
GESAMT 0 0 1 0 0 0
| Lesezeit 1 min
Tierseuchenradar



Aktualisiert: 08.09.2023

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