Wilde Fingerhirse
Eleusine indica
Steckbrief
Die Wilde Fingerhirse ist ein wärmeliebendes Ungras aus den Subtropen und Tropen der Alten Welt. Es gibt einzelne Vorkommen im Osten und Südosten Österreichs. Die Art wird sich vermutlich etablieren und weiter ausbreiten.
Aussehen
Die Wilde Fingerhirse ist eine spätkeimende, sommer-einjährige, wärmebedürftige Pflanze. Die Art bildet mehr oder weniger dichte Horste und wird 10 bis 70 cm hoch. Die Blätter sind blaugrün, seitlich zusammengedrückt, kahl oder in der oberen Hälfte an den Rändern mit 2 bis 3 mm langen, feinen, auf Wärzchen stehenden Haaren besetzt. Der Blütenstand besteht aus 2 bis 7 strahlig angeordneten, ungefähr 3-15 cm langen Ähren. Die Ähren sind mit 0,3 bis 0,7 cm relativ breit, und oft sind ein bis zwei Ähren davon vom terminalen Ährencluster herabgerückt.
Wirtschaftliche Bedeutung
In der Landwirtschaft vieler tropischer und subtropischer Gebiete ist die Wilde Fingerhirse eine bedeutende Problempflanze und findet sich auf dem 5. Platz der „World Worst Weeds“.
Die Art ist in der hiesigen Landwirtschaft zurzeit ohne nennenswerte Bedeutung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die wärmeliebende Pflanze weiter ausbreiten wird. Die Wilde Fingerhirse ist an warme Regionen mit hoher Lichteinstrahlung angepasst (subtropisches Klima). Bei uns profitiert sie von den warmen Sommer- und milden Herbsttemperaturen der letzten Jahre. Dies beruht vor allem auf der Verlängerung der Wachstumsperiode und damit der Möglichkeit zur Produktion von keimfähigen Samen. In Hackfruchtkulturen findet die Wilde Fingerhirse optimale Lebensbedingungen und wird durch ihren Anbau gefördert. Die Art braucht aber ausreichend Bodenfeuchtigkeit und Nährstoffe, um üppige, konkurrenzstarke Bestände ausbilden zu können.
Vorbeugung und Bekämpfung
Früherkennung und gezielte Maßnahmen wie Ausgraben oder punktuelle Behandlungen mit Herbiziden (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel) zur Bekämpfung erster Nester sind äußerst wichtig, um eine Etablierung und Ausbreitung auf der Ackerfläche zu verhindern.
Fachinformation
Publikationen
Follak S. (2008): Zum Auftreten einiger bemerkenswerter neophytischer Unkräuter in landwirtschaftlichen Kulturen. Linzer biologische Beiträge 40, 371–380.
Follak S. (2020): Unkrauthirsen in Mais. Der Pflanzenarzt 73(3), 18–19.
Aktualisiert: 29.11.2023