Steinobstknospenstecher
Anthonomus bituberculatus
Steckbrief
Der Steinobstknospenstecher ist ein Rüsselkäfer, welcher an Marille, Pflaume und Zwetschke Schäden verursachen kann. Die Fraßtätigkeit der Käfer zerstört die Knospen der Wirtspflanzen und führt zu einer schütteren, luftigen Triebausstattung der Kronen. Lokal kann ein hoher Befallsdruck entstehen und letztlich zu Ertragseinbußen führen.
Aussehen
Der Steinobstknospenstecher (Anthonomus bituberculatus) ist ein 2,7 - 3,3 Millimeter langer Rüsselkäfer welcher meist bräunlichrot, seltener rotbraun oder einfarbig schwarzbraun gefärbt ist. Sein Rüssel ist dunkel, der Kiel mit Punktreihen gesäumt. Das Halsschild, welches eine helle Mittellängsbinde aufweist, und die Flügeldeckenbasis sind gewöhnlich heller rötlich als die hintere Hälfte der Flügeldecke. Der Steinobstknospenstecher ist dem Birnenknospenstecher in Aussehen und Lebensweise sehr ähnlich.
Die Larven sind beinlos und werden bis zu 6 mm lang. Sie verpuppen sich schließlich zu einer gelblichen Puppe.
Biologie
Der Steinobstknospenstecher ist ein Vertreter der Rüsselkäfer (Curculionidae). Der Käfer führt im Herbst einen Reifungsfraß durch und kann dabei die Blüten- und Blattknospen seiner Wirtspflanzen zerstören. Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier an die Blütenknospen und die daraus schlüpfenden Larven zerstören die Knospen durch ihren Fraß im Inneren. Die Verpuppung erfolgt noch in der Knospe und aus der Puppe schlüpft im Frühjahr der adulte Käfer. Dieser überdauert nachfolgend an geschützten Stellen (z.B. Rindenritzen), um im Herbst wieder an seiner Wirtspflanze aktiv zu werden. Der Steinobstknospenstecher bildet nur eine Generation pro Jahr. Trotzdem kann sich im Laufe einiger Saisonen lokal ein relevanter Befallsdruck aufbauen.
Schadsymptome
Im Frühjahr treiben befallene Blütenknospen nicht aus. Das Knospeninnere ist von der Larve ausgefressen und die Knospen sind abgestorben. In den geschädigten Knospen können Käferlarven oder Puppen gefunden werden. Der Verlust an Knospen kann zu einer schütteren, luftigen Triebausstattung der Kronen führen.
Wirtspflanzen
Der Steinobstknospenstecher befällt vorzugsweise seine Hauptwirtspflanze, die Traubenkirsche (Prunus serotina). Er kann jedoch auch auf wichtigen Kulturobstarten wie der Marille (P. armeniaca), der Pflaume (P. domestica) und deren Unterart Zwetschke (P. domestica subsp. domestica) als Schaderreger auftreten. Zudem können auch andere Wildpflanzen zur Entwicklung genützt werden wie etwa der Weißdorn (Crataegus sp.).
Verbreitung
Der Steinobstknospenstecher ist von Vorderasien westlich über fast ganz Europa verbreitet, wobei aus Spanien und Griechenland keine Nachweise vorliegen. In Mitteleuropa ist überall von einem Auftreten auszugehen.
Wirtschaftliche Bedeutung
Der Verlust an Knospen führt zu einer schütteren, luftigen Triebausstattung der Kronen und kann Ertragseinbußen nach sich ziehen.
Vorbeugung und Bekämpfung
- Vorbeugung: Beobachtung des Käferauftretens ab Anfang September (Abklopfen der Käfer auf eine helle Unterlage oder in einen Sammeltrichter)
- Liegt lokal ein starker Befallsdruck vor, so reicht in der Regel eine gezielte Herbstbehandlung, um auch für die kommenden Saisonen den Neubefall zu verhindern. Sind aktuell Pflanzenschutzmittel in Österreich gegen diesen Schaderreger zugelassen so finden sie diese im Pflanzenschutzmittel-Register (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)
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Aktualisiert: 12.12.2023