Maisbeulenbrand

Ustilago maydis

Steckbrief

Beim Maisbeulenbrand handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die vorwiegend Mais befällt. Erkennbar ist ein Befall durch auffällige Wucherungen, sogenannte Brandbeulen an den oberirdischen Teilen der Pflanze. In der mexikanischen Küche sind die befallenen Maiskörner eine Spezialität (Cuitlacoche - Maistrüffel).

Biologie

Der Erreger des Maisbeulenbrands Ustilago maydis gehört zur Pilzfamilie der Brandpilze (Ustilaginaceae) und ist ein obligater Parasit. Dies bedeutet, dass er während der Wachstumsphase nur in Verbindung mit einem lebenden Wirt überleben kann. Nach einer Infektion ist das Wachstum der Brandbeulen an das Wachstum des Wirtsgewebes gekoppelt, das heißt gute Wachstumsbedingungen für den Mais bedeuten auch gute Wachstumsbedingungen für den Beulenbrand. Erst wenn das Maisgewebe völlig ausgereift ist, können keine neuen Brandbeulen entstehen.

Schadsymptome

Diese Krankheit ist durch die Bildung der typischen Brandbeulen eine sehr auffällige Erscheinung. Die Wucherungen können an allen oberirdischen Organen der Maispflanze entstehen und sind anfänglich mit einer silbrig glänzenden Gewebehaut überzogen. Im Inneren dieser Beulen befindet sich zu diesem Zeitpunkt bereits eine schwarze, schmierige Sporenmasse. Im Zuge des weiteren Wachstums reißt diese Haut auf und der nun pulvrige Sporeninhalt des Pilzes gelangt durch Regen- und Windverfrachtung in den Boden oder auf weiteres Maisgewebe.

Wirtspflanzen

Zu den Wirtspflanzen des Maisbeulenbrands zählen ausschließlich Mais und die vorwiegend in Süd- und Mittelamerika beheimateten verwandten Ursprungsarten des Mais (Teosinte). 

Verbreitung

Maisbeulenbrand kommt weltweit in allen warmen, mäßig trockenen Klimazonen vor. Das Vorkommen ist durch die hohe Spezialisierung völlig mit dem Anbau von Mais verbunden.

Ausbreitung und Übertragung

Die Infektion erfolgt meist aus Dauersporen (Teleutosporen), in deren Form der Pilz im Boden überwintert. In dieser Form kann der Pilz mehrere Jahre (bis 10 Jahre) im Boden überleben. Die Übertragung der Sporen mittels Saatgut ist ebenfalls möglich, hat aber wegen der standardmäßigen Beizung des Saatgutes kaum eine Bedeutung. Im Frühjahr keimen die Dauersporen in der obersten Bodenschicht aus und bilden Infektionssporen (Basidiosporen), die mittels Wind oder Regenspritzer auf die Maispflanzen gelangen. An jungem Pflanzengewebe keimen die Sporen und es bildet sich das typische Gallengewebe. Verletzungen durch Hagelschlag, Fritfliegen, Sturm oder andere Faktoren wie Spätfroste oder Herbizidanwendungen fördern das Eindringen des Pilzes.

Wirtschaftliche Bedeutung

Maisbeulenbrand tritt zwar jährlich auf, er ist aber nur sehr selten von wirtschaftlicher Bedeutung.

Vorbeugung und Bekämpfung

Bekämpfung mit Fungiziden ist nicht möglich und auch nicht wirtschaftlich

Die am Korn haftenden Sporen können durch Beizung abgetötet werden

Anbau weniger anfälliger Sorten

Bekämpfung der Fritfliege (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)

Vermeiden von Verletzungen bei Pflegearbeiten

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Aktualisiert: 08.04.2022