Karottenlagerschwarzfäule

Thielaviopsis basicola

Steckbrief

Die Karottenlagerschwarzfäule wird durch den Pilz Thielaviopsis basicola verursacht. Durch das Waschen und Verpacken von Karotten in Folienbeuteln werden Infektionen gefördert.

Schadsymptome

Auf den Karotten zeigt sich die Karottenlagerschwarzfäule als ein grauer bis schwarzer Belag in Form größerer, unregelmäßiger Flecken. Werden Karotten in Folienbeuteln abgepackt, besteht die Gefahr, dass sich die Karottenlagerschwarzfäule darin auf den Karotten weiterentwickelt.

Wirtspflanzen

Der Pilz weist einen großen Wirtspflanzenkreis auf. Es werden folgende Wirtspflanzen befallen:

  • Hülsenfrüchtler (Fabaceae) wie Erdnuss, Sojabohne, Klee, Luzerne, Lupine, Bohne, Erbse, Ackerbohne
  • Nachtschattengewächse (Solanaceae) wie Tabak und Tomate
  • Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) wie Gurke und Kürbis
  • Doldenblütler (Apiaceae) wie Karotte und Sellerie
  • Fuchsschwanzgewächse (Chenopodiaceae) wie Rübe
  • Malvengewächse (Malvaceae) wie Baumwolle
  • viele Zierpflanzen aus zahlreichen Pflanzenfamilien, vor allem während der Jungpflanzenanzucht

Verbreitung

Der Erreger der Karottenlagerschwarzfäule ist weltweit verbreitet.

Ausbreitung und Übertragung

Thielaviopsis basicola ist ein bodenbürtiger Schaderreger, welcher längere Zeit im Boden überdauern kann. Der Pilz infiziert die Pflanzen über Wunden oder Läsionen, die z. B. von anderen Schaderregern verursacht wurden. Am und im geschädigten Gewebe werden Sporen gebildet und durch die Epidermis entlassen. Wenn infiziertes Gewebe verfällt und verfault, gelangen die Sporen in den Boden, überdauern längere Perioden und infizieren wiederum weitere Pflanzen oder befallen Pflanzenreste.

Der Pilz wächst und sporuliert am besten bei Temperaturen zwischen 25 °C und 28 °C. Er kann aber bereits bei Temperaturen zwischen 15 °C und 20 °C Schäden verursachen. Die Krankheit wird durch hohe Feuchtigkeit, neutrale bis alkalische Böden und Stickstoffdünger gefördert. Auch Bodenverhältnisse wie pH-Wert > 7, kalkhaltige Dünger, abwechselnd Trockenheit und Nässe, geringe Bodenaktivität, niedrigen Humusgehalt, niedriges C/N-Verhältnis, schwache Bodendurchlüftung, Verdichtung und Verschlämmung, intensive Bodenbearbeitung, Rotationsgeräte fördern die Karottenlagerschwarzfäule.

Beim Waschvorgang werden Sporen von Karotten abgelöst und können auf andere Karotten gelangen, wo sie hauptsächlich über (auch sehr kleine) Verletzungen, die durch den Waschvorgang entstehen, eindringen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Werden gewaschene Karotten bei hoher Luftfeuchtigkeit und höherer Temperatur gelagert, kann es zu erheblichen Lagerausfällen kommen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Schonender Erntevorgang. Trockene und damit harte Böden verursachen bei der Ernte Verletzungen an den Karotten, die Eintrittspforten für den Pilz darstellen.
  • Ausgereifte, ungewaschene und unverletzte Karotten lagern.
  • Felder, von denen man sich die Infektionen auf das Lager geschleppt hat, mindestens drei Jahre vom Anbau mit Karotten und anderen Wirtspflanzen ausschließen.
  • In Folien abgepackte Ware kühlen, um den Pilz in seinem Wachstum zu hindern. Temperaturen unter 5 °C sind hierzu notwendig.
  • Der Pilz hat einen großen Wirtspflanzenkreis, daher beim Fruchtwechsel darauf Bedacht nehmen.

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Aktualisiert: 23.11.2021