Bakterienfruchtfleckenkrankheit der Tomaten

Xanthomonas vesicatoria (Synonym Xanthomonas campestris pv. vesicatoria)

Steckbrief

Die Bakterienfruchtfleckenkrankheit der Tomate wird durch das Bakterium Xanthomonas vesicatoria verursacht. Eine Infektion führt zu braunen Flecken an Blättern und Früchten und kann erhebliche Ernteeinbußen zur Folge haben. Xanthomonas vesicatoria ist als unionsgeregelter Nicht- Quarantäneschädling gelistet.

Schadsymptome

Bei Infektionen an Blättern zeigen sich zunächst an den Blattunterseiten dunkelgrüne, wässrige Punkte, aus denen sich bis zu 3 mm große, eingesunkene, runde oder unregelmäßige Flecken bilden. Diese verfärben sich grau oder braun und sind schließlich auch an den Blattoberseiten sichtbar. Zum Teil fließen die Flecken zu länglichen Läsionen zusammen. Bei starkem Befall wird das gesunde Gewebe, das sich zwischen den Infektionsstellen befindet, abgetötet und bricht aus den Blättern heraus.

An den Früchten bilden sich 3 bis 6 mm große, leicht erhabene braune Flecken mit rauer Oberfläche. Sie sind anfangs von einem gelben Hof umgeben. 

Wirtspflanzen

Zu den bedeutendsten Wirtspflanzen zählen neben Tomaten auch Pflanzen der Gattung Capsicum, insbesondere Paprika und Pfefferoni.

Verbreitung

Das Bakterium ist weltweit in Tomaten und Paprika produzierenden Ländern verbreitet, insbesondere in tropischen und subtropischen Regionen mit moderaten oder höheren Niederschlägen. Bevorzugt kommt es auch in Gewächshäusern vor. 

Ausbreitung und Übertragung

Die Bakterien können im Boden nicht lange überleben, aber sie überdauern in Unkräutern der Gattung Nachtschatten (Solanum, z. B. Solanum nigrum) und an infizierten Pflanzenrückständen. Die Bakterien werden durch verspritzende Wassertropfen verbreitet und dringen über die Spaltöffnungen in die Pflanzen ein. An Früchten geschehen die Infektionen über Wunden (z. B. nach Insektenstichen, Rissen,...). Die Krankheit wird auch mit den Samen übertragen.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Bakterienfruchtfleckenkrankheit der Tomate ist weltweit in Regionen anzutreffen, in denen Tomaten oder Paprika kultiviert werden. Schäden entstehen durch Ernteeinbußen aufgrund von Blattfall und bei Fruchtbefall durch die Unverkäuflichkeit der Früchte.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Anbau von widerstandsfähigen Sorten
  • Fruchtwechsel von mindestens drei Jahren einhalten
  • Einsatz einer Tröpfchenbewässerung
  • Ausgeizen nur bei trockenem Wetter oder per Hand; werden hierzu Messer verwendet, diese vor jedem Schnitt desinfizieren (am besten in 70%igem Alkohol für eine Minute)

Phytosanitärer Status

Xanthomonas vesicatoria ist als unionsgeregelter Nicht- Quarantäneschädling gelistet und wird durch bestimmtes Pflanzmaterial übertragen. Das Vorhandensein solcher Schädlinge führt zu nicht hinnehmbaren wirtschaftlichen Folgen hinsichtlich der vorgesehenen Vermarktung des pflanzlichen Materials. Die Einfuhr und die Verbringung innerhalb der EU sind deshalb für spezifisches Saat- und Pflanzgut einheitlich geregelt. 

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Aktualisiert: 22.10.2024