Apfelsägewespe

Hoplocampa testudinea

Steckbrief

Die Apfelsägewespe ist eine auf Apfelbäumen vorkommende Blattwespe, die erhebliche Ausfälle verursachen kann.

Aussehen

Die Apfelsägewespe gehört zur Familie der Echten Blattwespen (Tenthredinidae). Sie ist etwa 7 mm lang mit glänzendem, schwarz-braunen Körper ohne Wespentaille und orangebraunen Beinen.

Die Larve ist weißlich gefärbt mit brauner Kopfkapsel und 10 Beinpaaren.

Biologie

Der Flug der Apfelwespen findet zur Apfelblüte statt (ab Ballonstadium bis kurz nach der Blüte). Die Wespen werden von den weißen Blüten angelockt und die Weibchen legen mit ihrem sägeartigen Legeapparat ihre Eier einzeln in die von ihnen angefertigten Ritzen in der Kelchregion der Blüten ab. Jedes Weibchen legt etwa 20 Eier. Die Larve schlüpft gegen Ende der Blüte und frisst zunächst nur direkt unter der Fruchthaut. Danach werden nacheinander bis zu fünf junge Früchte im Inneren ausgefressen. Eine einzige Sägewespenlarve kann auf diese Weise ein ganzes Fruchtbüschel zerstören. Nach drei bis vier Wochen lassen sich die ausgewachsenen Larven zu Boden fallen und verbringen den Sommer und Winter in einem Kokon in der oberen Bodenschicht. Die Verpuppung erfolgt erst im darauffolgenden März. Danach schlüpft die neue Wespengeneration wieder zur Blütezeit der Apfelbäume.

Schadsymptome

Befallene Apfelfrüchte zeigen bald nach der Blüte einen violetten Fraßgang unter der Schale, der später als bogenförmige, braune Verkorkung an der reifen Frucht erkennbar ist. Wenig später findet man junge Früchte mit Bohrlöchern (bis ins Kerngehäuse), aus denen jauchiger Kot austritt. Diese Früchte fallen vorzeitig ab.

Wirtspflanzen

Die Apfelsägewespe kommt an Apfelbäumen vor.

Verbreitung

Der Apfelsägewespe ist weltweit verbreitet. 

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Apfelsägewespe kann besonders bei geringem Fruchtansatz erhebliche Ausfälle verursachen.

Vorbeugung und Bekämpfung

  • Die Flugaktivität der Sägewespen kann mit beleimten Fallen (Weißtafeln) festgestellt werden. Die Fallen sollten etwa eine Woche vor dem Aufblühen im äußeren Kronenbereich, sonnseitig, in etwa 1,8 m Höhe ausgebracht werden. Die Schadensschwelle liegt bei 20 – 30 Wespen pro Falle zur Blütezeit. Werden keine Sägewespen gefangen, braucht man keinen Sägewespenschaden befürchten. Um nicht unnötig viele andere Organismen, insbesondere Nützlinge, zu fangen, sollten die Tafeln etwa eine Woche nach Blühende unbedingt wieder entfernt werden. 
  • Während der Blütezeit kann mit der visuellen Kontrolle der Befall festgestellt werden; die Schadensschwelle liegt bei drei bis fünf befallenen Fruchtbüscheln (Einstichkanäle am Blütenkelch) von 100 kontrollierten Blütenbüscheln.
  • Wenn ein Befall mit Sägewespen zu erwarten ist, kann es zur Anwendung von zu diesem Zweck zugelassenen Pflanzenschutzmitteln (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel)kommen, wobei hier der richtige Behandlungstermin Voraussetzung ist. Der optimale Bekämpfungszeitpunkt ist zum Schlüpfen der Larven. Dieser Termin fällt meistens mit dem Abfall der Blütenblätter zusammen. Man kann den Verlauf der Eientwicklung und den beginnenden Eischlupf auch durch Eikontrollen mit der Lupe direkt beobachten. Bei chemischen Behandlungen ist auf eine gründliche Benetzung, auf den unterschiedlichen Blühverlauf der verschiedenen Sorten (unterschiedliche Eiablagetermine!) sowie auf den Schutz der Bienen zu achten!

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Aktualisiert: 11.04.2023