Ackerbohnen- und Erbsenkäfer
Bruchus rufimanus und Bruchus pisorum
Steckbrief
Ackerbohnen- und Erbsenkäfer sind Freilandschädlinge. Die Larven fressen kreisrunde Löcher in die Samen von Ackerbohnen und Erbsen und verursachen dadurch Schäden.
Aussehen
Die Käfer sind etwa 3-5 mm lang, schwärzlich, mit braunen, weißgesprenkelten Flügeldecken. Beim Ackerbohnenkäfer sind zudem die Vorderbeine rötlich, die mittleren und hinteren Beine grau-schwarz. Die ersten vier Glieder ihrer Fühler sind ebenfalls rot. Das Abdomen hat am Hinterende eine durchgehend weiß behaarte Fläche. Beim Erbsenkäfer sind die Vorderbeine und die ersten vier Antennenglieder ebenfalls rötlich. Zusätzlich sind aber die Spitzen der Schienen der mittleren Beine rötlich und die weiß behaarte Fläche am Hinterende des Abdomens hat zwei schwarze Flecken.
Biologie
Beide Käfer bilden nur eine Generation pro Jahr aus.
Sie überwintern geschützt unter Rinde, in Windschutzgürteln, zwischen Flechten, in der Laubstreu oder noch im Samen selbst. Nach Ende ihrer Winterruhe suchen sie neue Erbsen- oder Bohnenfelder auf. Die Weibchen fressen dort Erbsen- bzw. Bohnennektar und -Pollen für ihren Reifungsfraß.
Die weiblichen Käfer legen nach der Paarung bis zu 10 Eier an die heranwachsenden Hülsen. Ein Ackerbohnenkäferweibchen kann ca. 100 Eier ablegen, beim Erbsenbohnenkäfer sind es bis zu mehreren hundert. Die geschlüpften Larven bohren sich in die Hülsen, fressen kreisrunde Löcher in die Samen und verpuppen sich. Die Jungkäfer verlassen teilweise noch vor der Ernte die Samen, teilweise verbleiben sie aber im Erntegut und können bei erneuter Aussaat befallenen Saatguts das neue Feld besiedeln.
Schadsymptome
Geschädigte Samen weisen ein kreisrundes zylindrisches Loch auf. Wenn die Samenschale vom Käfer noch nicht gänzlich durchstoßen ist, sind diese Stellen auch als kreisrunde "Fenster" erkennbar.
Wirtspflanzen
Die Käfer sind bei Ackerbohnen bzw. Erbsen zu finden. Es können aber durch den Ackerbohnenkäfer auch andere Schmetterlingsblütler befallen werden. So zum Beispiel Wicken, Platterbsen, Lupinen und Kichererbsen.
Verbreitung
Sie kommen verstärkt in Regionen mit höherer Anbaubedeutung von Erbsen und Ackerbohnen vor. Global gesehen kommt der Ackerbohnenkäfer in Europa, Afrika sowie zumindest in Teilen Nordamerikas und Asiens vor. Der Erbsenkäfer kommt mittlerweile weltweit vor.
Ausbreitung und Übertragung
Der Schädling kann über das Saatgut oder Ernteware in Regionen verschleppt werden, in denen er noch nicht vorkommt.
Wirtschaftliche Bedeutung
Die Käfer verursachen Fraßschäden bei denen mit Keimfähigkeitsverlust, sowie mit einer Erhöhung des Verseuchungsgrades (v.a. durch befallenes Nachbausaatgut) zu rechnen ist. Bei starkem Befall kann es auch zu Ertragsverlusten kommen. Die Käfer sind ausschließlich Freilandschädlinge und keine Vorratsschädlinge, wie der Speisebohnenkäfer (Acanthoscelides obtectus).
Vorbeugung und Bekämpfung
- Befallsfreies Saatgut verwenden
- Insektizidbehandlung mit einem Mittel zugelassen für „beißende Insekten“ in der jeweiligen Kultur (siehe Verzeichnis der in Österreich zugelassenen Pflanzenschutzmittel) nach Blühbeginn bzw. bei Erscheinen der ersten Hülsen ist möglich.
Services
Aktualisiert: 18.10.2024