Zika Virus
Zika Virus
Steckbrief
Das Zika Virus wird durch Stechmücken übertragen. 60 bis 80 Prozent der infizierten Menschen zeigen keine Symptome, bei einer Infektion in der Schwangerschaft besteht jedoch das Risiko einer Missbildung des Schädels bei Föten und Neugeborenen.
Vorkommen
Es gibt zwei Linien des Zika-Virus, die afrikanische und die asiatische Linie (pazifischer Raum und in Süd- und Nordamerika). In den Jahren 2013 und 2014 gab es mehrere Ausbrüche im pazifischen Raum. 2015 breitete sich das Zika Virus nach Südamerika aus. Grundsätzlich ist auch eine Übertragung innerhalb Europas möglich.
Erregerreservoir
Primaten, Mensch
Infektionsweg
Das Zika Virus wird durch die Gelbfiebermücke oder durch die asiatische Tigermücke übertragen. Das Virus kann auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind (perinatal) sowie während des Geschlechtsverkehrs (sexuell) übertragen werden. Zika wurde in Sperma, Vaginalflüssigkeit, Speichel, Urin und Muttermilch nachgewiesen.
Inkubationszeit
3 bis 12 Tage
Symptomatik
60 bis 80 Prozent der infizierten Menschen zeigen keine Symptome. Eine Erkrankung äußert sich meistens in leichtem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlägen. Diese Symptome sind meistens wenig ausgeprägt und halten zwei bis sieben Tage an. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft besteht jedoch das Risiko eines angeborenen Zika-Syndroms (Missbildung des Schädels bei Föten und Neugeborenen) und anderer Komplikationen wie Frühgeburt oder Fehlgeburt
Therapie
Es gibt keine spezielle Therapie gegen eine Zika-Virus-Erkrankung
Vorbeugung
Es gibt keinen Impfstoff. Bei Reisen in Länder, in denen das Zika-Virus vorkommt, auf ausreichenden Mückenschutz achten
Situation in Österreich
Über das Gelsen-Monitoring der AGES werden seit 2011 Stechmücken auf krankheitserregende Viren wie z. B. West Nil Virus, Dengue, Chikungunya und auch Zika Virus überwacht.
Fachinformation
Das Zika Virus aus dem Genus Flavivirus wurde erstmals 1947 in Afrika isoliert (Zika-Wald, Uganda). Es gibt zwei Linien, die afrikanische und die asiatische Linie (pazifischer Raum und in Süd- und Nordamerika). Das Zika Virus wird durch Stechmücken der Gattung Aedes (Gelbfiebermücke Aedes aegypti, asiatische Tigermücke Aedes albopictus) übertragen. Das Virus kann auch während der Geburt von der Mutter auf das Kind (perinatal) sowie während des Geschlechtsverkehrs (sexuell) übertragen werden (WHO). Zika wurde in Sperma, Vaginalflüssigkeit, Speichel, Urin und Muttermilch nachgewiesen (CDC). In den Jahren 2013 und 2014 gab es mehrere Ausbrüche im pazifischen Raum. 2015 breitete sich das Zika Virus nach Südamerika aus.
Krankheitsbild
Die Inkubationszeit beträgt drei bis 12 Tage. Die Mehrheit der infizierten Menschen (60 bis 80 Prozent) zeigen keine Symptome. Eine Erkrankung äußert sich meistens in leichtem Fieber, Kopfschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschlägen. Diese Symptome sind meistens wenig ausgeprägt und halten zwei bis sieben Tage an. Es gibt keinen Impfstoff.
Krankheitsausbrüche in Französisch Polynesien und Brasilien zeigten einen Anstieg von Mikrozephalie bei Föten und Neugeborenen. Bei einer Mikrozephalie (wörtlich „Kleiner Kopf“) ist der Kopfumfang deutlich kleiner als bei einem gesunden Menschen gleichen Alters und Geschlechts. Eine Mikrozephalie geht mit einer geistigen Behinderung einher.
Risiko
Seit dem Höhepunkt der Zika-Epidemie in Nord- und Südamerika im Jahr 2016 war in den meisten Ländern Amerikas und der Karibik ein Rückgang der Fälle zu verzeichnen. In Asien deuten Untersuchungen und epidemiologische Überwachungen auf eine weite geografische Verbreitung des Zika-Virus hin, während die Informationen über die Verbreitung in Afrika noch begrenzt sind. In Gebieten, in denen die Übertragung erfolgreich unterbrochen wurde, ist die Wahrscheinlichkeit großer Ausbrüche derzeit aufgrund der Herdenimmunität in der Bevölkerung gering. Die Wahrscheinlichkeit, dass Reisende ist in solchen Umgebungen mit dem Zika-Virus in Kontakt kommen, ist somit ebenfalls gering.
Schwangere Frauen und ihre Partner sowie Paare, die eine Schwangerschaft planen, sollten umfassend über das Risiko einer Zika-Virus-Infektion informiert werden. Schwangeren wird nach wie vor von Reisen in die betroffenen Länder abgeraten. Falls sie dennoch in betroffene Länder reisen, sollten sie die Situation vor Reiseantritt mit Ihrer behandelnden Ärztin bzw. Ihrem behandelnden Arzt abklären.
Aufgrund dieses Risikos sollten daher nach wie vor bestimmte Verhaltensregeln bei geplanten Reisen in Endemiegebiete beherzigt werden:
- Vermeiden von Insektenstichen, Verwenden von Insektenschutzmittel entsprechend der Gebrauchsanweisung
- Tragen von langärmligen Hemden und langen Hosen. Die Stechmücken, die das Zika-Virus übertragen, sind hauptsächlich tagesaktiv, stechen also auch zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang
- Schlafen oder ruhen sollte, auch tagsüber in abgeschirmten oder klimatisierten Räumen bzw. unter einem Moskitonetz erfolgen
- Verwendung von Kondomen. Um eine mögliche Infektion des Fötus zu verhindern, wird die konsequente Verwendung von Kondomen oder Abstinenz für die gesamte Dauer einer laufenden Schwangerschaft empfohlen
Grundsätzlich ist auch eine Übertragung innerhalb Europas möglich, da Stechmücken wie die Asiatische Tigermücke, ein wahrscheinlicher Vektor, auch in Europa (Mittelmeer-Raum) heimisch geworden sind. Im August 2019 wurden in Frankreich die europaweit ersten Übertragungen des Zika-Virus durch hier lebende Asiatische Tigermücken dokumentiert.
Weitere Informationen
Europäisches Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC): Updated rapid risk assessment on Zika virus in the Americas and potential complications
Centers for Disease Control and Prevention (CDC): Zika Virus
Weltgesundheitsorganisation (WHO)
Kontakt
Nationale Referenzzentrale für Flavivirus-Infektionen beim Menschen
Department für Virologie, Medizinische Universität Wien
Kinderspitalgasse 15
1095 Wien
Tel: 01 40 160 65517
Aktualisiert: 10.10.2023