Übertragbare Gastroenteritis bei Schweinen (TGE)
Transmissible gasteroenteritis virus (TGEV, = Suid corona virus 1)
Steckbrief
Die übertragbare Gastroenteritis bei Schweinen ist eine Viruserkrankung, die besonders bei Ferkeln oft zum Tod führen kann. Der Mensch kann nicht daran erkranken.
Vorkommen
Weltweit
Wirtstiere
Schweine; Hunde, Katze und Füchse können sich infizieren, sie erkranken jedoch nicht
Infektionsweg
Direkt von Tier zu Tier; eine indirekte Übertragung durch Futterbehälter, Stallgeräte etc. ist möglich
Inkubationszeit
1-2 Tage
Symptomatik
Zittern, Erbrechen, schwerer Durchfall
Therapie
Es gibt keine Therapie
Vorbeugung
Verhinderung der Einschleppung des Virus in einen Betrieb
Fachinformation
Das Virus (Familie der Coronaviridae, Genus Coronavirus) TGE ist das Transmissible gasteroenteritis virus (TGEV, = Suid corona virus 1), verwandt mit dem Virus der Felinen Infektiösen Peritonits (FIP). TGE wurde 1946 zum ersten Mal beschrieben. Seit damals wird sie in vielen Ländern mit nennenswerter Schweineproduktion beobachtet.
Hauptwirt ist das Schwein; bei Hunden, Katzen und Füchsen kann es zu klinisch inapparenten Infektionen kommen. Besonders bei Ferkeln kann die TGE oft eine hohe Morbidität und Mortalität entfalten. Die Übertragung der TGEV erfolgt in erster Linie direkt von Tier zu Tier, meistens durch oralen Kontakt oder auch aerogen. Eine indirekte Übertragung durch Futterbehälter, Stallgeräte, etc. oder auf iatrogenem Wege wurde ebenfalls nachgewiesen.
Die Inkubationszeit beträgt in der Regel maximal 1-2 Tage. Neugeborene und Saugferkel erkranken mit besonders hoher Mortalität (nahezu 100 %). Erste klinische Symptome beim Ferkel sind Zittern, Erbrechen ohne Einschränkung der Milchaufnahme, Durst. Bald kommt es zu einer schweren Diarrhoe mit sehr fauligem, charakteristischem Geruch. Fieber ist selten und kurzzeitig. Dehydrierung, Elektrolytverluste und Azidose führen nach 3-6 Tagen zum Tod erkrankter Tiere.
Bei älteren Tieren nimmt der Schweregrad ab. Die Mortalitätsrate ist geringer, kann aber durch Stress, wie z. B. Kälte, Feuchtigkeit oder sekundäre bakterielle Infektionen, beeinflusst werden. Laktierende Säue können mit mildem Fieber, Agalaktie und Inappetenz, Diarrhoe und Futterverweigerung erkranken.
Seit 1986 ist auch eine respiratorische Variante des TGEV bekannt, das Porcine respiratory coronavirus (PRCV), die sich weit in den europäischen Schweinebeständen verbreitet hat. Durch bestehende Kreuzimmunitäten mit dem PRCV ist die Inzidenz des TGEV in den Beständen sehr stark zurückgegangen. Nur selten sind noch Nachweise von TGEV möglich.
Diagnostik
Nachweis von TGEV:
- IF (Immunfluoreszenz-Technik) von Organschnitten (Jejunum, Ileum)
- Virusanzüchtung in der Zellkultur
- molekularbiologische Methoden (PCR)
- Nachweis von Antikörper mittels Serumneutralisationstest (SNT)
- TGE/PRCV- AK Differenzierung-ELISA
Kontakt
Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling
- vetmed.moedling@ages.at
- +43 50 555-38112
-
2340 Mödling
Robert Koch-Gasse 17
Aktualisiert: 19.12.2024