Tropilaelapsmilbe

Tropilaelaps spp.

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Steckbrief

Die Tropilaelapsmilben stammen ursprünglich aus den tropischen und subtropischen Gebieten Asiens. Sie sind ursprünglich Parasiten mehrerer in Asien beheimateter Honigbienenarten. Die beiden Milbenarten T. mercedesae und T. clarae haben ihr Wirtsspektrum auch auf die Westliche Honigbiene Apis mellifera ausgedehnt.

Vorkommen

Auf allen Kontinenten, auf denen die Westliche Honigbiene vorkommt. Für Europa wurde das Auftreten von T. mercedesae in der östlichen Schwarzmeer-Region ab dem Jahr 2021 festgestellt. In Österreich und auch in der EU kommen Tropilaelapsmilben bislang nicht vor.

Erregerreservoir

Befallene Bienenvölker mit Brut. Tropilaelapsmilben können sich in brütenden Bienenvölkern ernähren und vermehren. Die Überlebensfähigkeit auf erwachsenen Bienen und in Völkern ohne Brut ist nach heutigem Wissenstand zeitlich auf wenige Tage begrenzt.

Infektionsweg

Die Tropilaelapsmilben vermehren sich in der verdeckelten Bienenbrut und verlassen die Zelle mit dem Schlupf der Biene. Sie verweilen danach kurz auf Waben und erwachsenen Bienen und dringen wiederum aktiv in eine Brutzelle, die kurz vor der Verdeckelung steht, ein. Die Übertragung von Volk zu Volk erfolgt entweder auf natürlichem Weg durch Verflug von Bienen mit aufsitzenden Tropilaelapsmilben oder durch die imkerliche Arbeit, wenn befallene Brutwaben oder Bienen in andere Völker übertragen werden.

Inkubationszeit

Durch die rasante Vermehrungsdynamik können wenige Wochen oder Monate nach dem Erstbefall Schäden auftreten und ein Volk der Westlichen Honigbiene kann schon nach einem Befallsjahr absterben.

Symptomatik

Erwachsene Tropilaelapsmilben sind ca. 1 x 0,5 mm groß, rotbraun gefärbt und bewegen sich im Bienenstock rasch fort. In einer befallenen Brutzelle saugen die erwachsene Milbe und ihre Nachkommen an der Bienenpuppe, wodurch diese geschädigt wird. Klinische Symptome sind Bienen mit missgebildeten oder fehlenden Flügeln und Beinen, flugunfähige Krabbler, lückenhaftes Brutnest und abgestorbene Brut. Die durch Tropilaelapsmilben verursachten Schäden sind den Schäden der Varroamilbe ähnlich.

Therapie

Eine Bekämpfung ist mittels biotechnischer Methoden (Brutunterbrechung) möglich, da Tropilaelapsmilben nur in Völkern mit Brut überlebensfähig sind. In Asien kommen auch Varroabekämpfungsmittel zum Einsatz.

Vorbeugung

Keine Verbringung von Bienen aus Verbreitungsgebieten

Situation in Österreich

Derzeit kommen Tropilaelapsmilben in Österreich nicht vor.

Diagnostik

Bei der Völkerdurchsicht können Milben auf den Waben entdeckt werden. Im Gegensatz zu Varroamilben bewegen sich Tropilaelapsmilben rasch über die Waben. Die Kontrolle von verdeckelten Brutzellen zeigt möglichen Brutbefall. Der natürliche Totenfall kann mittels Gemüllediagnose überprüft werden.

Kontakt

Bienenkunde und Bienenschutz

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Aktualisiert: 07.10.2024