Tritrichomonose des Rindes

Tritrichomonas foetus

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Steckbrief

Die Tritrichomonose des Rindes (Trichomonadenseuche) ist eine Erkrankung, die durch einzellige Parasiten (Tritrichomonas foetus) beim Deckakt übertragen wird.

Vorkommen

Weltweit; in Mittel- und Westeuropa ist die Trichomonadenseuche weitgehend getilgt

Wirtstiere

Rinder

Infektionsweg

Die Tritrichomonose des Rindes wird beim Deckakt übertragen. Stiere können lebenslang Träger und Ausscheider des Parasiten sein

Inkubationszeit

Frühaborte erfolgen meist 2-4 Monate nach dem Deckakt

Symptomatik

Bei Kühen Frühaborte, gehäuftes Umrindern, verlängerte Zwischenkalbezeiten, Sterilität. Stiere zeigen häufig keine klinischen Symptome

Therapie

Besamungsstiere werden überwacht, um eine erneute Einschleppung des Erregers in heimische Bestände zu verhindern. Chemotherapeutika sind nicht zugelassen. Bei weiblichen Tieren ist bei Auftreten klinischer Erscheinungen nur eine symptomatische Behandlung angezeigt

Vorbeugung

Die wirksamste Vorbeugung beim Rind ist die künstliche Besamung. Eine Übertragung mit tiefgefrorenem Samen ist zwar auch bei der künstlichen Besamung möglich, kommt aber wegen der regelmäßigen Untersuchung und isolierten Haltung der Besamungsstiere sehr selten vor

Situation in Österreich

Die Tritrichomonose des Rindes ist in Österreich praktisch getilgt. Die Krankheit ist nach dem Deckseuchengesetz anzeigepflichtig.

Fachinformation

Tritrichomonas foetus (Rinder-Stamm) ist morphologisch identisch mit Tritrichomonas foetus aus Katzen (Durchfallerreger), unterscheidet sich aber genetisch geringgradig. Es gibt keine sicheren Hinweise, dass Katzen unter natürlichen Bedingungen eine Infektionsquelle für Rinder darstellen. Genetisch ebenfalls nahe verwandt ist auch Tritrichomonas suis. Eine Differenzierung des Erregers gegenüber kontaminierenden Trichomonaden aus dem Darmtrakt oder der Umwelt kann mittels PCR durchgeführt werden.

Ansiedlungsort beim Stier ist vor allem die Präputialhöhle. Bei Kühen werden Vagina, Uterus und Eileiter besiedelt. Die Erreger können dort bis zu 7 Monate persistieren. Klinisch fallen Kühe durch Frühaborte, gehäuftes Umrindern, verlängerte Zwischenkalbezeiten oder Sterilität auf. Stiere zeigen häufig keine klinischen Symptome.

Diagnostik

Der Erregernachweis erfolgt mikroskopisch und kulturell aus Spül-, Samen- und Tupferproben oder Abortusmaterial. Tritrichomonas foetus ist birnen- bis spindelförmig, hat drei Vordergeißeln und eine lange Schleppgeißel.

Kontakt

Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling

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Aktualisiert: 14.10.2024