Rotz
Glanders, Malleus
Steckbrief
Rotz ist eine Erkrankung, die primär bei Einhufern auftritt. Sie wird durch das Bakterium Burkholderia mallei verursacht. Menschen können sich bei direktem Kontakt mit infizierten Tieren anstecken.
Vorkommen
Asien, Afrika, Mittlerer Osten und Südamerika
Wirtstiere
Einhufer (Esel, Pferde, Maultiere), Kamele
Infektionsweg
Direkt von Tier zu Tier (Schleimhaut, Hautläsionen) und indirekt über kontaminiertes Futter, Wasser, Gegenstände (Putzzeug und dgl.)
Inkubationszeit
Wenige Tagen bis zu mehrere Monate
Symptomatik
Nasenrotz: Hohes Fieber, Appetitverlust, geschwürige Veränderungen der Nasenschleimhaut, gelb-grünlicher Nasenausfluss, Husten, Atembeschwerden, Schwellung der Lymphknoten
Lungenrotz: Fieber, Husten, Atembeschwerden, Knoten und Abszesse in der Lunge
Hautrotz: Fieber, Husten, Atembeschwerden, Knoten in der Haut (oft entlang der Lymphgefäße). Die Knoten brechen oft geschwürig auf (dickflüssiges gelbes Exsudat)
Therapie
Tiere werden nicht therapiert, bei Menschen gestaltet sich eine antibiotische Therapie langwierig und schwierig
Vorbeugung
Es gibt keine Impfung
Situation in Österreich
Rotz ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Österreich ist seit vielen Jahrzehnten (1953) frei von Rotz.
Fachinformation
Rotz ist eine vorwiegend bei Eseln, Maultieren und Pferden vorkommende Erkrankung. Sie wird durch das Bakterium Burkholderia mallei, ein gramnegatives, unbewegliches Bakterium, das keine Sporen bildet verursacht.
Rotz kommt hauptsächlich in Teilen von Asien, Afrika, Mittlerer Osten und Südamerika vor. In Österreich ist seit mehreren Jahrzehnten kein Fall von Rotz aufgetreten.
Esel und Maultiere erkranken meist an einer akuten Form. Bei Pferden tritt eher eine chronische oder latente Form auf, was diese Tiere zu potentiell unerkannten Erregerausscheidern macht. Empfänglich sind neben den genannten Tierarten auch Kamele, Hunde, Katzen und Menschen. Die Übertragung erfolgt direkt durch Kontakt mit infizierten Tieren über die Schleimhaut oder Hautläsionen und indirekt über Futter, Wasser sowie Gegenstände (z. B. Putzzeug). Zootiere können sich auch durch Fütterung mit infiziertem Fleisch anstecken. Die Inkubationszeit schwankt von wenigen Tagen bis zu mehreren Monaten.
Symptomatik
Auf Grund der Lokalisation der primären Läsionen wird zwischen drei Formen der Rotzerkrankung unterschieden (Nasenrotz, Lungenrotz, Hautrotz). Klinische Fälle sind oft eine Kombination dieser drei Formen. Diese können akut (oder subakut), chronisch oder latent sein.
Nasenrotz und Lungenrotz treten meistens in akuter Form in Erscheinung, während Hautrotz eher ein chronischer Prozess ist.
Nasenrotz: Hohes Fieber, Appetitverlust, geschwürige Veränderungen der Nasenschleimhaut, gelb-grünlicher Nasenausfluss, Husten, Atembeschwerden, Schwellung der Lymphknoten
Lungenrotz: Fieber, Husten, Atembeschwerden, Knoten und Abszesse in der Lunge
Hautrotz: Fieber, Husten, Atembeschwerden, Knoten in der Haut (oft entlang der Lymphgefäße). Die Knoten brechen oft geschwürig auf (dickflüssiges gelbes Exsudat)
Diagnostik
Nachweisverfahren:
- Pathomorphologische Untersuchungen
- Erregernachweis (Isolierung)
- molekularbiologische Methoden (PCR)
- Nachweis von Antikörpern mittels ELISA
- Nachweis von Antikörpern mittels Komplementbindungsreaktion
Kontakt
Institut für veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling
- vetmed.moedling@ages.at
- +43 50 555-38112
-
2340 Mödling
Robert Koch-Gasse 17
Aktualisiert: 14.10.2024