Chronisches Bienenparalysevirus

CBPV

Steckbrief

Das Chronische Bienenparalysevirus (CBPV) betrifft die erwachsenen Bienen eines Honigbienenvolkes. Es kann zu starken Bienenverlusten und bis zum Absterben des betroffenen Volkes führen.

Vorkommen

Auf allen Kontinenten, auf denen die Westliche Honigbiene Apis mellifera vorkommt. In Österreich tritt es gelegentlich auf.

Erregerreservoir

Bienenvölker mit erkrankten Bienen

Infektionsweg

CBPV wird zwischen den erwachsenen Bienen durch Körperkontakt oder oral-fäkal, z. B. bei infiziertem Futter, übertragen. Eine Übertragung von Volk zu Volk erfolgt auf natürlichem Weg durch Verflug von Bienen, aber auch durch die imkerliche Arbeit, wenn Bienen anderen Völkern zugesetzt werden.

Inkubationszeit

Experimentell wurde eine Inkubationszeit von fünf Tagen festgestellt

Symptomatik

Typische Symptome sind schwarz-glänzende, zitternde und flugunfähige Bienen, teils mit aufgeblähtem Hinterleib am Flugbrett. Wächterbienen zeigen aggressives Verhalten gegenüber erkrankten Individuen. Teils kann auch massiver Totenfall vor der Flugfront beobachtet werden. Bei schwerer Erkrankung leiden die betroffenen Völker an massiven Bienenverlusten, was zu schlechter Futterversorgung und vermindertem Honigertrag führt. Insbesondere bei Auftreten später in der Saison kann es kritisch für das Überleben der Völker werden; auch Krankheitsverläufe über mehrere Saisonen sind bekannt.

Therapie

In Österreich stehen keine Arzneimittel zu Verfügung. Es wird das selektive Entfernen der älteren Bienen (z. B. Abkehren der Bienen), eine Umweiselung der Völker sowie eine gute Futterversorgung der Völker empfohlen. 

Vorbeugung

Umsicht beim Völkerzukauf und gute Hygiene (z. B. kein Umhängen von Waben) sind empfehlenswerte Vorbeugungsmaßnahmen.

Situation in Österreich

CBPV ist in Österreich auf etwa 5 bis 10 % aller Bienenstände nachweisbar (Daten Zukunft Biene 2, Erhebungsjahre 2018 bis 2020).

Diagnostik

Der Nachweis von CBPV kann an Bienen (z. B. symptomatische Bienen) erfolgen. Der Nachweis wird mittels PCR geführt. Da die Qualität der Untersuchung stark vom eingesendeten Material abhängt, informieren Sie sich bitte vor einer angedachten Einsendung über die Probenart und -verpackung.

Kontakt

Leitung

DI Hemma Köglberger

Downloads

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Aktualisiert: 07.10.2024