Asiatische Hornisse
Vespa velutina
Steckbrief
Die Asiatische Hornisse, Vespa velutina (Varietät nigrithorax), wurde aus Südostasien im Jahr 2004 in Frankreich eingeschleppt. Seitdem breitet sie sich unaufhaltsam in Europa aus. Am 9. April 2024 wurde sie erstmals in Österreich (Stadt Salzburg) gesichtet.
Vorkommen
Seit 2015 sind Vorkommen in weiten Teilen Frankreichs, in Portugal, Spanien, Italien und Deutschland bekannt. 2016 erreichte sie die Kanalinseln und Großbritannien. 2017 wurde eine fortpflanzungsfähige Königin in der Schweiz (Kanton Jura) gesichtet. 2023 wurde die Asiatische Hornisse in Ungarn nahe der österreichischen Grenze beobachtet. Das ungarische Naturhistorische Museum hat zwei der gefundenen Exemplare aus Kimle untersucht und bestätigt, dass es sich um die Asiatische Hornisse Vespa velutina handelt. Eine Verbreitung wird für ganz Europa bis Südskandinavien möglich gehalten.
Situation in Österreich
Am 9. April 2024 wurde ein Exemplar erstmals in Österreich in der Stadt Salzburg gesichtet und gefangen. Nach derzeitiger Einschätzung handelt sich aufgrund der Jahreszeit um einen Einzelfund, vermutlich einer Königin ohne etabliertes Nest.
Fotos der Asiatischen Hornisse
Wir bitten die österreichischen Imker:innen aus gegebenem Anlass um erhöhte Aufmerksamkeit in der Nähe ihrer Bienenvölker. Aufgrund von Erfahrungen in anderen Ländern empfehlen wir folgende Vorgangsweise: beobachten Sie in den kommenden Wochen bei Ihren regulären Bienenstandbesuchen den Bienenflug vor den Völkern etwa 20 Minuten lang – dieser Zeitraum sollte ausreichen, um ein eventuelles Auftreten der Asiatischen Hornisse zu erkennen. Bei Verdacht dokumentieren Sie bitte die Situation (Foto, Film) und melden Sie den Verdacht den zuständigen Stellen. Für invasive Arten sind das Bundesamt für Ernährungssicherheit (Importkontrolle) sowie die neun Landesregierungen zuständig (siehe Liste der österreichischen Meldestellen im Downloadbereich).
Zentrales Velutina-Meldeportal (Biene Österreich, Landwirtschaftskammern)
Bitte keine Tiere fangen oder abtöten, da Verwechslungen mit heimischen Arten möglich sind.
Im Downloadbereich finden Sie Informationsmaterial als Hilfe zur Identifizierung.
Fachinformation
Vespa velutina ist besonders für die Imker von Interesse, da sie bevorzugt soziale Hautflügler (Bienen, Wespen, Fliegen), Spinnen und Heuschrecken jagt, um ihre Brut zu versorgen. Die Frage, wie großen Schaden sie bei Bienenvölkern verursachen kann, wird unterschiedlich beurteilt. Vespa velutina ist tagaktiv und jagt ihre Beute im Flug. Vor den Bienenstöcken lauert sie den heimkehrenden Bienen im Schwebflug auf. Bei hoher Dichte der Asiatischen Hornisse kann es zur Schwächung der Völker und sogar zu Völkerverlusten kommen. Eine Angabe besagt, dass im Spätherbst, wenn die Stärke anderer Insektenpopulationen zurückgeht, ungefähr 75 Bienen pro Tag erbeutet werden.
Charakteristisch sind die Nester (Durchmesser von 40 bis 60 cm mit seitlichem Ausgang in hohen Bäumen. Das Hornissenvolk besteht aus durchschnittlich 6.000 Individuen, wobei nur die Königinnen überwintern.
Die Asiatische Hornisse ist für gesunde Menschen genauso ungefährlich wie die heimische Hornisse, Vespa cabro (allergische Reaktionen sind möglich). Beide Arten verhalten sich friedlich und greifen Menschen normalerweise nur bei Bedrohung an. Besonders beunruhigend wirkt der geräuschvolle Flug.
Kontakt
Leitung
DI Hemma Köglberger
- hemma.koeglberger@ages.at
- +43 50 555-33127
-
1220 Wien
Spargelfeldstraße 191
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Aktualisiert: 29.10.2024