Amöbenruhr
Malpighamoeba mellificae
Steckbrief
Die Amöbenruhr ist eine Krankheit der Bienen
Vorkommen
Weltweit
Wirtstiere
Bienen
Infektionsweg
Innerhalb des Stocks bzw. von Volk zu Volk. Eine Übertragung ist auch durch die Imkerin/den Imker möglich
Symptomatik
Das typische Symptom der Amöbenruhr ist äußerst dünnflüssiger, goldgelber, ekelerregend riechender Kot
Therapie
Bei schwachem Befall ist die Selbstheilung des Bienenvolks möglich. In Österreich gibt es kein zugelassenes Medikament
Vorbeugung
Hygienemaßnahmen
Situation in Österreich
Die Amöbenruhr ist nicht meldepflichtig
Fachinformation
Die Malpighamöbe (Malpighamoeba mellificae PRELL ) befällt die Harngefäße erwachsener Bienen und löst die so genannte Amöbenruhr aus. Sie gehört zur Gruppe der Einzeller (Protozoen) und kommt in den Harnröhrchen der Honigbiene, den so genannten Malpighischen Gefäßen, vor. Neben dem Vermehrungsstadium (Amöboidstadium) bildet sie Dauerformen, so genannte Zysten, die auch längere Zeit außerhalb der Biene überleben können. Die Amöbenruhr tritt häufig als Mischinfektion mit Nosemose auf.
Die Übertragung erfolgt durch Weitergabe der Zysten durch Kot bei Reinigung des Stockes durch Putzbienen bzw. von Volk zu Volk (Verflug, Räuberei, Bienentränke). Eine Übertragung ist auch durch den Imker möglich (Umhängen von Waben, die mit Amöbenzysten belastet sind, Vereinigen von kranken mit gesunden Völkern).
Typisches Symptom dieser Erkrankung ist äußerst dünnflüssiger, goldgelber, ekelerregend riechender Kot. Allgemeine Symptome sind starker Durchfall, Krabbler, flugunfähige Bienen mit zitternden Flügeln, aufgetriebener Hinterleib, verkotete Waben, Beuten, Stirn- und Flugbretter sowie erhöhter Totenfall.
Krankheitsfördernde Faktoren sind lange fluglose Perioden, starke Beunruhigung, Weisellosigkeit, Kälte, kühle, feuchte Sommer- und Herbstmonate, lange Winter. Bei schwachem Befall ist Selbstheilung möglich.
Hygienemaßnahmen
- Förderung des Bienenumsatzes, damit befallene Altbienen schneller abgehen
- stark befallene schwache Völker abtöten
- bei schwach befallenen Völkern verkotete Waben aus Volk entfernen, tote Bienen aus Boden entfernen, Boden, Flugbretter und Stirnwand reinigen
- Volk einengen
- ausreichende Futterversorgung
In Österreich gibt es kein zugelassenes Medikament
Kontakt
Leitung
DI Hemma Köglberger
- hemma.koeglberger@ages.at
- +43 50 555-33127
-
1220 Wien
Spargelfeldstraße 191
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Aktualisiert: 28.03.2024