Schafgarbe

Steckbrief

Die Schafgarbe (Achillea millefolium) hatte lange einen wichtigen Platz in der ländlichen Hausapotheke. Hier kam sie vor allem als Mittel gegen Frauenleiden zum Einsatz, aber auch bei Verdauungsproblemen und Wunden als Tee oder als Bad.

Verwendung

Für Arzneimittel werden sowohl Schafgarbenkraut bestehend aus den getrockneten, blühenden Triebspitzen, als auch Schafgarbenblüten, bestehend aus den getrockneten Blütenständen der Schafgarbe, pharmazeutisch genutzt. Die Droge ist Bestandteil zahlreicher Teemischungen und Fertigarzneimitteln.

Der Schafgarbe zeigt in Laborstudien mannigfaltige Wirkungen, wie entzündungshemmende, krampflösende, antimikrobielle und antifungale, sie fördert außerdem den Gallenfluss.

Die Schafgarbe schmeckt aromatisch-bitter, weshalb sie, ähnlich wie Kamillenblüten, bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen, wie leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, eingesetzt wird. Zusätzlich sind aus der traditionellen Medizin die Verwendung bei leichten Krämpfen im Zusammenhang mit der Menstruation sowie bei oberflächlichen Wunden belegt.

Hauptinhaltsstoffe sind neben dem ätherischen Öl (die Zusammensetzung ist je nach Schafgarbensippe unterschiedlich, wichtige Komponenten sind β-Pinen, Sabinen, 1,8-Cineol, Campher, β-Caryophyllen, Germacren D), Sesquiterpenlactone (Achillicin), Germacranolide, Polyacetylene, Flavonoide und Phenolcarbonsäuren. Azulene (Substanzen, die das destillierte, ätherische Öl blau färben) kommen ebenfalls nicht bei allen Sippen der Schafgarbe vor.

Bei der Anwendung ist Vorsicht geboten, da Vertreter mancher Sippen der Schafgarbe Allergien auslösen können.

Botanik

Bei der Echten Schafgarbe oder Gemeinen Schafgarbe (Achillea millefolium L. im weiteren Sinn) handelt es sich um eine Sammelart, in der Sippen mit unterschiedlichem Chromosomensatz, unterschiedlichem Erscheinungsbild und unterschiedlichen Inhaltsstoffen zusammengefasst werden. Das ausdauernde Kraut, aus der Familie der Korbblütler wird bis zu 80 cm hoch.

Die Gemeine Schafgarbe hat typische zwei- bis dreifach gefiederte Blätter mit mehreren Fiederpaaren.

Die einzelnen Blütenköpfchen mit ihren leuchtend weiß bis rosa gefärbten Zungenblüten sind zusätzlich zu einer Doldentraube zusammengefasst, um für ihre Bestäuber noch attraktiver zu werden. Blütezeit ist von Juli bis Oktober.

Verbreitung

Von den 130 weltweit bekannten Schafgarbenarten findet man ca. 60 in Europa und 22 davon in Österreich. Die Gemeine Schafgarbe ist als Sammelart in ganz Europa heimisch und vorwiegend in Mittel- und Nordeuropa, sowie Nordamerika und Asien verbreitet. Sie wächst bevorzugt auf sonnigen, stickstoffhaltigen, frischen bis trockenen Lehmböden, auf Wiesen und Wegrändern in collinen (ebenen bis hügeligen) bis montanen, teilweise subalpinen Höhenlagen.

Die Vermehrung erfolgt sowohl über Samen als auch vegetativ über Ausläufer. In der Natur werden, die bis zu 2 mm langen, länglich-keilförmigen, silbergrau glänzenden Samen durch den Wind oder Ameisen verbreitet. Die Samen können von August bis Oktober geerntet und direkt ausgesät werden.

Service

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Aktualisiert: 11.07.2024