Kürbis
Steckbrief
Der Kürbis (Cucurbita pepo) stammt ursprünglich aus den tropischen Regionen Südamerikas. Er kam nach der Entdeckung Amerikas nach Europa und hat sich weltweit verbreitet. Nicht nur bei den südamerikanischen Ureinwohnern, auch in Europa war der Kürbis von Anfang an nicht nur als Nahrungs- sondern ebenfalls als Heilmittel beliebt.
Verwendung
Durch seinen hohen Wassergehalt (rund 90 Prozent) gilt der Kürbis als kalorienarmes Gemüse. Sorten mit orangefarbenem Fruchtfleisch enthalten nennenswerte Mengen an Carotinoiden, die als Vitamin-A-Vorstufen gelten. Kürbissamen haben darüber hinaus einen hohen Gehalt an Fetten (darin bis zu 64 Prozent Linolsäure), Proteinen, Kohlenhydraten, δ-7-Phytosterolen, Tocopherolen (Vitamin E), vielen verschiedenen Aminosäuren, Carotinoiden und Mineralstoffen (zum Beispiel Selen). Die Tocopherole tragen als Antioxidantien zur Stabilisierung des Kürbiskernöls bei, wodurch dieses vergleichsweise lange haltbar ist. Zierkürbisse und bitter schmeckende Kürbisfrüchte sollten nicht verzehrt werden, da sie Cucurbitacine enthalten und zu Vergiftungen führen können.
Auch medizinisch wird der Kürbis genutzt. Die traditionelle chinesische Medizin schreibt ihm harntreibende, entgiftende und wasserentziehende Effekte zu sowie eine lindernde Wirkung bei Husten und Asthma bronchiale.
Kürbissamen (Cucurbitae peponis semen) werden seit Jahrhunderten bei Blasen- und Prostatabeschwerden genutzt. Die reifen getrockneten Samen der Kürbispflanze enthalten eine Reihe von Inhaltsstoffen (unter anderem Phytosterine, Lignane, Aminosäuren), die sich günstig auf die typischen Symptome im Zusammenhang mit einer vergrößerten Prostata, Reizblase oder Blasenschwäche auswirken sollen. In pharmakologischen Untersuchungen wurden für einzelne Inhaltsstoffe und Extrakte unter anderem eine Beeinflussung des Prostaglandin-Stoffwechsels, anti-androgene Effekte und antiphlogistische Effekte festgestellt. Eine klinisch belegte Wirksamkeit lässt sich aus diesen Untersuchungen und den bisher durchgeführten klinischen Prüfungen jedoch nicht ableiten. Auch die Wirkungsmechanismen sind nicht vollständig geklärt.
In traditionell pflanzlichen Arzneimitteln werden Kürbissamen pulverisiert oder als Extrakte in Form von Kapseln und Tabletten sowie als Kürbissamenöl in Kapseln verwendet. Außerdem sind Kombinationspräparate mit anderen Heilpflanzen erhältlich. Als Teeaufguss werden Kürbissamen nicht eingesetzt.
Botanik
Der Gewöhnliche Kürbis oder auch Gartenkürbis genannt, gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitacea). Er ist ein einjähriges Gewächs mit bis zu acht Meter langen kriechenden und rankenden Stängeln, die rau behaart sind und wechselständig große handförmig gelappte Blätter tragen. Die goldgelben, gestielten Blüten sitzen in den Blattachseln. Sie blühen zwischen Juni und August.
Die Früchte des Kürbisses zählen zu den größten der Pflanzenwelt und können bis zu 25 kg schwer werden. Botanisch betrachtet handelt es sich dabei um Beeren. Das Fruchtfleisch ist gelb, wässrig und schleimhaltig, versehen mit einer großen Anzahl von platten, ovalen, grünlich bzw. hellbraunen Samen, die als Kürbiskerne bezeichnet werden. Aus den Samen werden unter anderem das nussartig riechende, grüne Kürbisöl aber auch die phytotherapeutisch genutzten Pflanzenextrakte gewonnen. Für diese werden die ganzen, getrockneten, reifen Samen verwendet.
Service
Die Erhaltung der Vielfalt ist uns ein großes Anliegen, daher lagern in unserer Genbank lagern rund 5.400 Muster von Saatgut und Pflanzen. Mit der Genbank für landwirtschaftliche Kulturpflanzen, Medizinal- und Aromapflanzen leisten wir einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.
Aktualisiert: 18.10.2024