Die Echte Schlüsselblume ist eine beliebte Heilpflanze zur Behandlung von Husten bei Erkältungen. Für Herstellung von Arzneimitteln darf außerdem die Hohe Schlüsselblume (P. elatior) verwendet werden, da es kaum Unterschiede in den Inhaltsstoffen gibt. Zum Einsatz kommen die unterirdischen Organe (Wurzelstock mit Wurzeln), gelegentlich auch die Blüten (mit oder ohne Kelchblätter).

Die Heilwirkung der Echten Schlüsselblume beruht vor allem auf den sogenannten Triterpensaponinen, die in den unterirdischen Teilen sowie den Blüten zu finden sind. Sie helfen den zähflüssigen Schleim in den unteren bzw. oberen Atemwegen zu verflüssigen und erleichtern dadurch das Abhusten bei Erkältungen und anderen Atemwegserkrankungen. Primelblüten enthalten zusätzlich Flavonoide.

In der Volksmedizin wird die Schlüsselblume bei vielen weiteren Beschwerden eingesetzt, wie beispielsweise Keuchhusten, Asthma, Kopfschmerzen, Gicht, Rheuma, die aber heutzutage mit anderen Arzneimitteln behandelt werden sollten.

Die Rhizome wurden früher zum Teil als Niespulver verwendet, die Blüten kommen auch zum Färben von Ostereiern zum Einsatz.

Die Echte Schlüsselblume ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die 15 bis 25 Zentimeter hoch wird. Sie wächst aufrecht aus kräftigen Pfahlwurzeln und bildet lockere Horste. Meist ist sie in kleineren und größeren Gruppen anzutreffen.

Ihre Blätter stehen in einer grundständigen Rosette. Sie sind matt graugrün, weich und behaart. Die Blattspreite ist runzelig und eiförmig mit rundlicher Spitze, der Blattrand gebuchtet.

Ihre Blütezeit dauert von März bis Mai. Dann bilden sich an kurzen behaarten Stängeln leuchtend dottergelbe  Blüten mit blassgrünem Kelch, die in Dolden angeordnet sind. Was die Echte Schlüsselblume von anderen Arten unterscheidet, sind die orangen Flecken, die sich am Schlund jedes Kronblatts befinden. Außerdem verströmen die Blüten von Primula veris einen angenehm süßen Duft.