Dabei handelt es sich um eine periodisch durchgeführte Erhebung bei der österreichischen Bevölkerung mit jahresspezifischen Schwerpunkten zur Risikowahrnehmung. Schwerpunkt des Risikobarometers 2020 war aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie das Thema Krankheitserreger und wurde themenbedingt ohne Beteiligung des Risikodialogs durchgeführt.
In der aktuellen Befragung zeigt sich, dass die Besorgnis beim Thema Epidemien beim Menschen und bei Tierseuchen stark angestiegen ist und derzeit, gemeinsam mit dem Thema Klimawandel, an der Spitze der Beunruhigung steht. Das Thema Umweltverschmutzung beunruhigt weiterhin einen großen Teil der ÖsterreicherInnen. Die Themenfelder Energieversorgung, Ernährungsqualität und –versorgung und die Lebensmittelsicherheit werden hingegen – wie in den letzten Jahren - als weniger besorgniserregend beurteilt.
Von den 26 abgefragten Krankheitserregern beunruhigen SARS-CoV-2, Borrelien und das FSME-Virus am meisten. In Bezug auf die Einschätzung des Erkrankungsrisikos halten ÖsterreicherInnen eine Infektion mit dem Influenza-Virus, SARS-CoV-2 und Borrelien am wahrscheinlichsten. Am wenigsten Sorgen bereiten das Chikungunya-, West-Nil- und Usutu-Virus.
Die Befragten fühlen sich am besten über SARS-CoV-2, das Influenza- und FSME-Virus informiert. Am geringsten ist der Informationsstand beim Chikungunya-, Usutu- und West-Nil-Virus. Die genutzten Hauptinformationsquellen beim Thema Krankheitserreger sind Fernsehen, Tageszeitungen und Zeitschriften sowie ÄrztInnen. Personen, die über Krankheitserreger beunruhigt sind, informieren sich hauptsächlich über die sozialen Medienplattformen Facebook, WhatsApp und Instagram.
Bei einer Detailbetrachtung von SARS-CoV-2 und Influenza zeigt sich, dass die Risikowahrnehmung bei SARS-CoV-2 deutlich höher ist als bei Influenza, die Risikoeinschätzung an einem der beiden Erreger zu erkranken, jedoch bei Influenza leicht höher ist als bei SARS-CoV-2.
Die Einschätzung des Erkrankungsrisikos mit lebensmittelbedingten Krankheitserregern ist in Österreich relativ niedrig. Auch der Informationsstand über Erreger, die lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche hervorrufen können, ist, mit Ausnahme der Salmonellen, niedrig und erfordert zukünftig mehr Bewusstsein in der Bevölkerung.