Der Risikobarometer ermittelt in regelmäßigem Abstand, wie die österreichische Bevölkerung das Risiko verschiedener Einflussfaktoren auf die eigene Gesundheit wahrnimmt. Darüber hinaus wird eruiert, wie gut die österreichische Bevölkerung über potenzielle Risiken informiert ist. Der Schwerpunkt des Risikobarometers liegt dieses Jahr bei der Risikowahrnehmung zum Thema Antibiotikaresistenzen.
Die größte Beunruhigung besteht 2023 bei den Themen soziale Ungleichheit, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Die Sorge um die Energieversorgung, Ernährungsqualität/-versorgung und Lebensmittelsicherheit stieg in den letzten Jahren an. Die Besorgung über Epidemien und Tierseuchen erreichte 2020 mit der Covid-19 Pandemie einen Höhepunkt, nimmt aber seither wieder ab.
Die Risikowahrnehmung beim Thema Gesundheit ist bei Auswirkungen von Chemikalien und Schadstoffen auf die Gesundheit des Menschen, allergenen Stoffen in
der Umwelt und in Lebensmitteln sowie Antibiotika und Antibiotikaresistenzen am höchsten. Bei einem Krankenhausaufenthalt ist die größte Sorge eine Infektion mit einem antibiotikaresistenten Keim.
Die Hauptsorge bei der Einnahme von Antibiotika ist die Entwicklung resistenter Bakterien. So sorgt sich auch der Großteil der befragten Personen beim Thema Antibiotikaresistenzen um eine Infektion mit antibiotikaresistenten Keimen im Krankenhaus. Auch der (übermäßige) Antibiotikaeinsatz in Human- und Veterinärmedizin sowie die Aufnahme von Antibiotika bzw. antibiotikaresistenten Keimen durch tierische Lebensmittel geben Anlass zur Sorge. Der Großteil sieht die korrekte Einnahme von Antibiotika nach ärztlicher Anweisung als geeignetes Mittel, um die Verbreitung von Antibiotikaresistenzen zu reduzieren.
Mehr als die Hälfte der befragten Personen fühlt sich nicht ausreichend informiert über die Auswirkungen von Chemikalien und Schadstoffen auf die Gesundheit des
Menschen, allergene Stoffe in der Umwelt und in Lebensmitteln sowie Antibiotika und Antibiotikaresistenzen. Den größten Informationsbedarf gibt es bei Themen zur
Antibiotikaresistenz, der Großteil der Befragten gibt an, nicht ausreichend informiert zu sein.
Die Hauptinformationsquelle beim Thema Antibiotikaresistenz sind Ärztinnen und Ärzte, gefolgt von Apothekerinnen und Apothekern, an dritter Stelle folgen Informationen aus dem Internet.