Validierung und Etablierung der Phosphorfreisetzungsrate (PFR) für österreichische Böden im Ackerbau.
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Ausgangslage/Problemstellung
Während die Preise für Düngemittel steigen und die Diskussion über die Verfügbarkeit von schadstofffreiem Phosphordünger kontrovers bleibt, setzen wir weiterhin auf Phosphoranalysemethoden, die aus den 1960er-Jahren stammen.
Weltweit existieren zahlreiche Untersuchungsmethoden, die verschiedenste Phosphorfraktionen analysieren.
Die CAL-Methode (Calcium-Acetat-Lactat) nach Schüller hat ihre Berechtigung, jedoch korreliert sie ungenau mit dem Ertrag. Die Phosphorfreisetzungsrate (PFR) ermöglicht eine bessere Vorhersage des Ertrags und eine Präzisierung der CAL-Methode. Durch die Anwendung der PFR könnten genauere Düngeempfehlungen für Landwirt:innen erstellt werden, um die Düngung zu optimieren und gegebenenfalls zu reduzieren.
Die PFR-Methode wird bereits seit einiger Zeit in deutschen Laboren angeboten, da sie über eine Prüfvorschrift verfügt und Feldstudien im Bundesland Thüringen positiv ausgewertet wurden. Allerdings erfordert eine genaue Validierung der Methode für österreichische Böden erheblichen Aufwand. Eine Validierung kann nur anhand von Bodenproben durchgeführt werden, die zusätzliche Daten wie Erträge, verschiedene Düngungsvarianten und Phosphor-Bilanzen enthalten. Derzeit werden Archivproben der AGES in der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft mithilfe der PFR-Methode analysiert. Durch die vorhandenen Daten zu Erträgen, Düngungsvarianten und Phosphor-Bilanzen in diesen Archivproben können wir in einem ersten Schritt die Plausibilität für Böden im östlichen Österreich überprüfen.
Projektbeschreibung/Methodik
Das Projekt hat sich folgende Ziele gesetzt:
Validierung der PFR (Phosphorfreisetzungsrate)-Methode für österreichische Böden:
Die Validierung und Prüfung einer neuen Methode erfordern erheblichen personellen und zeitlichen Aufwand. Daher werden uns bei der Validierung der PFR-Methode zwei Schüler des Technologischen Gewerbemuseums (TGM) - Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt als Laborpraktikanten unterstützen. Die Archivproben enthalten Informationen zu Erträgen, Phosphor-Bilanzen und Düngungsstufen. Mit den gewonnenen Daten können wir die Veränderungen in der Gehaltsklasse beobachten und nachfolgend präzisere Düngeempfehlungen oder Ertragsschätzungen abgeben. Am Ende des Projekts soll die Validierung mit den Daten abgeschlossen sein und wir können beurteilen, ob die Methode für unsere Böden in Österreich geeignet ist.
Etablierung der Methode in unserem Labor für die Routineuntersuchung:
Im Rahmen der Validierung soll geklärt werden, wie aufwendig es wäre, die neue Methode in unserem Labor zu etablieren. Dabei sollen der Zeit- und Personalaufwand erfasst werden.
Kooperation mit der Landwirtschaftskammer NÖ, FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau Österreich):
Um einen Praxisbezug herzustellen, werden wir eine Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Oberösterreich und dem FiBL eingehen. Die Landwirtschaftskammer und das FIBL werden Landwirt:innen durch Broschüren und Beratung informieren.
Folglich können Landwirt:innen gegebenenfalls Phosphordünger einsparen und so ihre Düngerkosten senken.