Nationale Referenzzentrale für Gonokokken

Das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene in Wien im Geschäftsfeld Öffentliche Gesundheit hat ab 2016 die Aufgaben einer Nationalen Referenzzentrale für Neisseria gonorrhoeae gemeinsam mit Mikrobiologie Tirol (ehemals Labor Möst/MB-LAB) übernommen.

Unsere Leistungen:

  • Kultivierung von Neisseria gonorrhoeae
  • Nachweis von Neisseria gonorrhoeae mittels molekularbiologischer Methoden
  • Ausbruchsabklärung
  • Teilnahme an europäischen Ringversuchen
  • Führung einer Referenzstammsammlung
  • Beratung zu Fragen der Diagnostik, Epidemiologie, Therapie, Maßnahmen und Prävention
  • Berichtswesen
  • Überwachung der Entwicklung von Antibiotika-Resistenzen

Die Überwachung der antimikrobiellen Empfindlichkeit sowie die Erhebung epidemiologischer Daten, in Kooperation mit nationalen und internationalen Partnerinnen und Partnern, ist ein wesentlicher Bestandteil der Aufgaben der Referenzzentrale, vor allem da sich die Resistenzsituation relativ rasch ändern kann, was Änderungen der Therapieempfehlungen zur Folge hat. Die aktuelle Resistenzsituation ist dem dem jährlichen Nationalen Resistenzbericht (AURES) bzw. dem Jahresbericht zu entnehmen.

Mit den Aufgaben als Referenzzentrale haben wir auch die österreichische Vertretung im European Gonococcal Antimicrobial Surveillance Programme (Euro-GASP) übernommen. Im Rahmen dieses Projektes werden jährlich Gonokokkenisolate inklusive epidemiologischer Daten aus mehreren europäischen Ländern zur überregionalen Resistenztestung gesammelt. 

Im Rahmen der Referenztätigkeit bitten wir mikrobiologische Laboratorien bzw. Krankenhäuser im Rahmen eines Sentinel-Systems um die Zusendung von Gonokokken-Isolaten. Von diesen Isolaten wird eine Resistenztestung nach den Richtlinien von EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) durchgeführt und die Isolate werden in ausgewählten Fällen (resistente Stämme) ganzgenomsequenziert. Die Analyse ist für die Einsender:innen kostenlos.

Gonokokken-Isolate können sowohl an das Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien der AGES als auch an das Labor Mikrobiologie Tirol gesendet werden. Für den Versand der Stämme eignen sich am besten frische Reinkulturen. Der Transport sollte rasch und ungekühlt in einem geeigneten Transportmedium (idealerweise Aktivkohle-haltiges Amies-Transportmedium) erfolgen. Bitte verwenden Sie jeweils das entsprechende Einsendeformular mit dem Hinweis auf das medizinisch-diagnostisches Untersuchungsmaterial sowie den notwendigen Patientendaten, klinischen und epidemiologischen Daten. Die Einsendescheine finden Sie hier im Downloadbereich (Begleitschein Nationale Referenzlaboratorien am IMED Wien) bzw. auf der Webseite des Labor Mikrobiologie Tirol.

Leitung Referenzzentrale

Dr. Sonja Pleininger MSc

Ansprechperson

Dr. Stefanie Schindler

Aktualisiert: 20.12.2024