Das AGES Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene Wien hat die Aufgaben einer Nationalen Referenzzentrale für Diphtherie - Labor 2010 übernommen.

Diphtherie ist eine in unseren Breiten selten gewordene Erkrankung, die durch Toxin-bildende Corynebakterien (C. diphtheriae, C. ulcerans, C. pseudotuberculosis) ausgelöst wird. Es gibt zwei Manifestationsformen, die Hautdiphtherie und die Rachendiphtherie, wobei es die Rachendiphtherie häufig durch schwere Krankheitsverläufe gekennzeichnet ist, die ohne adäquate Therapie letal enden können. Im Jahr 2014 wurde erstmals nach 20 Jahren wieder eine Hautdiphtherie in Österreich diagnostiziert. Nach fast drei Jahrzehnten ohne einen einzigen Fall einer respiratorischen Diphtherie, kam es im Jahr 2022 zum Auftreten vermehrter Diphtherie-Fälle durch C. diphtheriae. Dies betraf neben Österreich auch weitere Länder des EU/EWR-Raumes.

Entscheidend in der Diagnostik ist neben der Identifizierung, die Unterscheidung zwischen Toxin-bildenden und nicht Toxin-bildenden Stämmen. Bei Isolierung aller potenziell Toxin-bildenden Corynebakterien muss daher eine Toxin-Testung durchgeführt werden.

• Identifizierung von Corynebacterium diphtheriae und anderen Toxin-bildenden Corynebakterien mittels mittels kultureller, biochemischer und molekularbiologischer Methoden aus Isolaten und humanmedizinischem Untersuchungsmaterial
• Differentialdiagnostik von toxigenen Corynebakterien und non-toxigenen Stämmen mittels mittels molekularbiologischer Methoden und Elek- Immunpräzipitations-Test
• Teilnahme an europäischen Ringversuchen
• Führung einer Referenzstammsammlung
• Beratung zu Fragen der Diagnostik, Epidemiologie, Therapie, Maßnahmen und Prävention
• Berichtswesen