Mit dem Risikobarometer 2024 haben wir die Risikoeinschätzung unterschiedlicher Berufsgruppen mit der österreichischen Bevölkerung und AGES-Expert:innen verglichen. Die größte Beunruhigung über alle befragten Berufsgruppen und die Bevölkerung hinweg besteht bei den Themen Klimawandel, Umweltverschmutzung und soziale Ungleichheit. Antibiotikaresistenzen, Fehl- oder Überernährung, Hitze, Zuckergehalt in der Ernährung, Wetterextreme, Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Umwelt, Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln, Krankheitserreger, Auswirkungen von hormonähnlichen Stoffen sowie Mikroplastik in Lebensmitteln werden insgesamt vom Durchschnitt aller befragten Personen als am wahrscheinlichsten eingeschätzt. Die Risikoeinschätzung der untersuchten Zielgruppen in den Themenbereichen Gesundheit, Lebensmittelsicherheit, Ernährung und Umwelt zeigt für die meisten abgefragten Risiken statistisch signifikante Unterschiede zwischen den Berufsgruppen und der Bevölkerung.
Bei folgenden Themen unterscheidet sich die Risikowahrnehmung zwischen der Bevölkerung und unseren Expert:innen am meisten: So schätzen die Österreicher:innen das Risiko bei Arzneimittel-Nebenwirkungen, Rückständen von Pflanzenschutzmitteln auf Lebensmitteln, Zusätzen (E Nummern) in Lebensmitteln, neuen Lebensmitteltechniken (hochverarbeitete Lebensmittel) oder gentechnisch veränderten Lebensmitteln (neue Züchtungsmethoden) höher ein. Unsere Expert:innen schätzen hingegen das Risiko höher ein bei Antibiotikaresistenzen, nicht umsonst die "stille Pandemie" genannt, hitzebedingter Übersterblichkeit und eben Ernährung. Fehl- oder Überernährung werden von der Bevölkerung als geringeres Risiko eingeschätzt als von Ärzt:innen und unseren Expert:innen, genau umgekehrt sieht es bei den verzehrfertigen oder teilfertigen Lebensmittel (Fertigprodukte) und künstlichen Süßstoffen aus. Hier geht's zu den neuen Österreichischen Ernährungsempfehlungen und weiteren Empfehlungen für eine gesunde Ernährung.
APA Science-Interview mit unserem Geschäftsführer Johannes Pleiner-Duxneuner "Das größte Problem ist Fehl- und Überernährung"